Kolumne von Björn Junker

Schlechtes Timing und Abschreibungen: Goldcorp tanzt nicht aus der Reihe

Goldcorp (WKN 890493), mittlerweile nach Marktkapitalisierung der größte Goldproduzent der Welt, reihte sich unter die zahlreichen Unternehmen der Branche ein, die erhebliche Abschreibungen vornehmen müssen. Der in Vancouver ansässige Konzern, musste eine Wertberichtigung in Höhe von 1,96 Mrd. Dollar auf seine wichtigste Mine Peñasquito tätigen.

Die Analysten der Scotiabank warnten zudem, dass sie zum Jahresende weitere Abschreibungen erwarten, sollte der Goldpreis weiterhin auf niedrigem Niveau notieren. Trotz alledem bestätigte Goldcorp die Produktionsprognose für das Gesamtjahr 2013, die bei 2,55 bis 2,8 Mio. Unzen Gold zu Gesamtproduktionskosten (all-in sustaining costs) von 1.000 bis 1.100 USD pro Unze liegt.

Goldcorps COO George R. Burns erklärte gegenüber Analysten, dass man aggressiv daran arbeite, auf Peñasquito Effizienzsteigerungen und Kostensenkungen umzusetzen. Peñasquito könne wesentlich besser arbeiten und werde das in Zukunft auch, so Burns.

Goldcorp denkt auch darüber nach, die eigentlich für 2013 und 2014 geplanten Ausgaben auf den Projekten Cerro Negro, Éléonore und Cochenour erst einmal zurückzustellen. Das solle aber nicht zu erheblichen Auswirkungen auf Projektzeitplan, Timing der ersten Goldproduktion oder das Hochfahren zur kommerziellen Produktion haben, so das Unternehmen

Die Goldproduktion des zweiten Quartals gab Goldcorp mit 646.000 Unzen an, was einen deutlichen Anstieg im Vergleich zu den 578.000 Unzen des Vorjahreszeitraums bedeutet. Darüber hinaus förderte der Konzern 7,2 Mio. Unzen Silber, 21,6 Mio. Pfund Kupfer, 70,1 Mio. Pfund Zink und 35,4 Mio. Pfund Blei. Im Vorjahr erzielte Goldcorp im zweiten Quartal noch einen Ausstoß von 8,184 Mio. Unzen Silber, 31,5 Mio. Pfund Kupfer, 95 Mio. Pfund Zink und 45,9 Mio. Pfund Blei.

Wie CEO Chuck Jeannes erklärte, habe die Goldproduktion des zweiten Quartals den Erwartungen entsprochen, doch seien Umsätze und der operative Cashflow erheblich durch den niedrigeren realisierten Goldpreis, das Timing der Goldproduktion und einen vorübergehenden Anstieg der Lagerbestände auf Red Lake beeinträchtig worden. Fast die Hälfte des produzierten Goldes und Silbers wurde demnach im Juni verkauft, als die Metallpreise besonders niedrig waren.

Und so verbuchte Goldcorp im zweiten Quartal einen Nettoverlust von 1,93 Mrd. Dollar oder 2,38 Mrd. Dollar pro Aktie, während im Juniquartal 2012 noch ein Nettogewinn von 268 Mio. Dollar oder 33 Cent pro Aktie angefallen war. Der bereinigte Nettogewinn betrug 117 Mio. Dollar oder 41 Cent je Aktie nach 332 Mio. Dollar oder 41 Cent pro Aktie im gleichen Zeitraum des Vorjahres.

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