Kolumne von Ingrid Heinritzi

Wie die Zukunft von Glencore Xstrata aussehen könnte

Nachdem Glencore den Konkurrenten Xstrata für 30 Milliarden Dollar übernommen hat, wird es spannend welches Unternehmen der Firmenchef Iwan Glasenberg als nächstes ins Visier nehmen wird.

Marc Rich – dieser Name verspricht den Stoff, aus dem Wirtschaftskrimis geschrieben werden – verstarb am 26. Juni diesen Jahres. Geboren 1934, schuf er nicht nur den heutigen Handel für Rohöl (Spotmarkt), sondern er gründete 1974 ein Rohstoffunternehmen, das letztlich als Glencore berühmt wurde. Er war einer der erfolgreichsten und auch umstrittensten Rohstoffhändler weltweit, stand lange auf der Liste der "Most Wanted" des FBI, ein umstrittener Pionier der Rohstoffbranche, der Anfang der 80er Jahre trotz des US-Embargos Öl vom Iran kaufte und Rohstoffgeschäfte mit Hussein, Franco, Castro und Gaddafi tätigte.

Heute produziert und vermarktet der Glencore über 90 Rohstoffe und macht mehr als 210 Milliarden US-Dollar Umsatz jährlich, rund 5 Milliarden Gewinn im Jahr. Besonderes Augenmerk liegt auf Metallen wie Kupfer, Nickel, Zink, Aluminium und Eisenerz. Daneben konzentriert sich der Gigant auf Öl und Kohle, sowie auf den Agrarbereich (Getreide, Öle, Zucker und Baumwolle).

Nachdem Glencore Xstrata für 30 Milliarden Dollar übernommen hat, gibt es Gerüchte, dass der Konzern als nächsten Übernahmekandidaten Anglo American im Blickpunkt hat. Die amerikanische Großbank Citigroup stuft Glencore Xstrata aktuell auf "kaufen" ein bei einem Kursziel von 400 Pence laut Analyst Heath Jansen. Dagegen hat die Schweizer UBS das Kursziel von 430 auf 330 Pence gesenkt. Grund sei die im Vergleich zu Rio Tinto und BHP Billiton schlechtere Entwicklung. Trotz relativ hoher Verschuldung bleibt UBS-Analyst Myles Allsop jedoch bei seiner grundsätzlich positiven Einschätzung des Konzerns.

Auch die Experten von Macquarie haben ihre Prognosen bezüglich des Unternehmens etwas zurückgefahren. Sie gehen für 2013 nun von 320 und für 2014 von 400 Pence Aktienkurs aus. Allgemein schwache Metallpreise und negative Erwartungen der Investoren was Chinas Wachstum anbetrifft, hätten zu den geänderten Einschätzungen geführt.