Nicht shorten! J.P. Morgan sieht möglichen Einstiegszeitpunkt bei Minenaktie
Die Aktien des Bergbausektors sind so dermaßen unter die Räder gekommen, dass es jetzt an der Zeit ist, über einen Wiedereinstieg nachzudenken. Das jedenfalls meinen die Analysten von J.P. Morgan Cazenove.
Die Investmentbank hat ihre Bewertung des Minensektors von "untergewichten" auf "neutral" angehoben und drängt die Anleger, Bergbauaktien nicht zu shorten, hieß es in einem Bericht des Wall Street Journal vom Montag.
In Bezug auf den Sektor, der allein 2013 schon 20% an Wert verloren hat, nannten die Analysten von J.P. Morgan gleich mehrere Gründe für ihren Sinneswandel. Dazu zählt, dass die Minenfirmen nun auch im Vergleich zu den Metallpreisen zu niedrig bewertet seien, so die Bank. Denn letztere würden aktuell doppelt so hoch notieren wie im vierten Quartal 2008.
Zudem seien die Kosten zwar immer noch ungünstig hoch und die Kapitaldisziplin weiterhin ein Problem, so die Analysten weiter, doch würden die Minenfirmen nun beginnen, ihre Kosten aggressiv zu senken. Darüber hinaus könnte die Rendite aus den freien Cashflows 2014 wieder positiv sein. Das sehen die Experten von J.P. Morgan zwar skeptisch, glauben aber, dass der Markt dies dem Sektor zumindest eine gewisse Zeit günstig auslegen könnte.
Wie die Analysten weiter ausführen, sind zudem die Bewertungen im Minensektor wieder attraktiver. Das relative Verhältnis von Markt- zu Buchwert liege wieder auf den Tiefs von 2009. Darüber hinaus, so J.P. Morgan weiter, habe der Dollar-Index jüngst gedreht und die Lücke zu den Metallpreisen geschlossen. Sollte der Dollar-Index nicht eine Rallye hinlegen, könnten die Minenfirmen zumindest kurzfristig einen Aufschwung erleben.
Die Experten weisen zudem darauf hin, dass das Volumen der chinesischen Rohstoffimporte seinen Tiefstand scheinbar erreicht habe, was auf eine moderate Nachfrageerholung bei den Metallen hindeute. Auch die Verkäufe von Bergbauausrüstung seien zuletzt wieder leicht gestiegen. Als letztes weist die Investmentbank darauf hin, dass die Rohstofflagerbestände in China von ihren jüngsten Hochs zurückgekommen seien.
Besonders positiv sehen die Analysten von J.P. Morgan die Aussichten des Bergbauriesen Rio Tinto (WKN 852147) auf Grund der Disziplin des Konzerns beim Einsatz von Kapital und der "attraktiven" Dividendenrendite von 4%. Auch Glencore Xstrata (WKN A1JAGV) gefällt den Experten da die mögliche langfristige Verbesserung des freien Cashflows am Markt nicht ausreichen wahrgenommen werde.