Goldbullen versus Papiertiger
Ist der Dollar das Maß aller Dinge?
Viele Marktbeobachter sind der Ansicht, dass der Dollar wirklich das letzte und beste Ressort für das globale Kapital sei. Peter Schiff , Autor der Publikation und CEO der Euro Pacific Pretious Metal, ist der Ansicht, dass dies eine fehlerhafte und zu enge Sichtweise der Dinge sei. In einem Artikel auf ResourceInvestor kommentiert er, dass der Währungsmarkt typischerweise darauf aufgebaut sei, den Wert einer Währung nur durch die Brille einer anderen Währung zu sehen. Das sage aber absolut nichts aus über den fundamentalen Wert der Währung selbst, seinen Handelswerten oder den Werten der Dienstleistungen. So sei es durchaus möglich, dass alle Währungen mit ungedecktem Papiergeld gleichzeitig kollabieren könnten, während sie untereinander gesehen immer noch als "sicher" im Wert angesehen würden. Das Ergebnis jeder Jagd nach Entwertung der Währungen sei jedenfalls absolut bullish für Gold.
Ein großes Paradoxon
"Wie kann es dann sein, dass aktuell weltweit immer mehr physische Edelmetalle gekauft werden und der Goldpreis dennoch laufend niedriger wird? Diese Korrektur wird angetrieben von den institutionellen Investoren am Papiergoldmarkt. Große Geldmengen werden auf die Fed und gegen Gold gewettet. Dies wird noch zu einem bösen Erwachen führen!" so Peter Schiff.
Diese Korrektur wurde schon alleine durch das Gerücht ausgelöst, dass die Fed das QE3 im September zurücknehmen könne, was dann tatsächlich zu einer Neubewertung der Edelmetalle führe. Aber, wie vorherzusehen war, habe die Fed sofort zurück gerudert und verlautbart, dass dies erst irgendwann in der Zukunft sein werde, wenn die Erholung der Wirtschaftsleistung durch das laufende QE3-Programm dies zuließe.
Es besteht, so Peter Schiff, bei den Verantwortlichen immer noch die Sorge, dass die Erträge aus ihren 30-jährigen Anleihen bei Beendigung des Stimulusprogramms absinken und so eine Flucht aus dieser Anlageklasse auslösen könnten.
Auch wenn man QE3 nicht direkt mit QE1 und QE2 vergleichen könne, da diese zeitlich begrenzt waren, so kann man aus der Historie den jeweiligen Gewinneinbruch nach Abschluss der Programme im nachfolgenden Chart erkennen.

Quelle:Bloomberg LP
Natürlich dürfe man dies nicht isoliert betrachten, denn QE1 und QE2 haben auch dazu geführt, das Haushaltsdefizit im gleichen Zeitraum nahezu zu halbieren. Siehe untere Grafik.

Quelle:futuresmag.com
Doch Peter Schiff vertritt die Meinung, dass das QE3 erst dann zurückgefahren werden kann, wenn tatsächlich Wirtschaft und Haushalt auf gutem Genesungsweg sind. Inzwischen wären alle Gesänge über ein Ende des QE3 ein Wunschdenken. Ähnlich Eltern eines drogenabhängigen Sprösslings, ( so vergleicht es der Autor ) irgendwann wird er, so hoffen sie, davon loskommen. Dies wird allerdings erst dann sein, wenn der Sprössling hart auf den Steinboden aufschlägt. Im Falle der Fed bedeutet dies eine Dollarkrise mit ausufernden Konsumentenpreisen, also Währungskrise mit Hyperinflation.
Aktuell bestünde der Trend, die vom Autor als "Zombiewirtschaft" genannte Situation in der USA mit ständig frischem Kapital zu stützen, während Gold und Silber zu günstig angeboten werden. Die Frage wäre seiner Meinung nach nicht ob, sondern wann die Flucht aus wertlosem Papier in werthaltige und zukunftssichere Anlageklassen beginnt. Alle Maßnahme der Währungshüter zielen mit der heiß laufenden Druckerpresse für frisches Geld darauf ab diese Flucht vorzubereiten. Und am Ende werden die Goldbullen über die Papiertiger siegen.