Kolumne von Björn Junker

Kosten von rund 720 Mio. Dollar: Kinross Gold gibt Fruta del Norte auf

Der kanadische Goldproduzent Kinross Gold (WKN A0DM94) wird die Entwicklung seines Fruta del Norte-Projekts in Ekuador einstellen. Das erklärte der Konzern am gestrigen Montag. Es sei nicht gelungen, so Kinross, mit der Regierung des Landes Einigung in Bezug auf bestimmte, entscheidende wirtschaftliche und rechtliche Bedingungen zu erzielen.

Wie das Unternehmen weiter mitteilte, hat man die Regierung Ekuadors bereits von der Entscheidung in Kenntnis gesetzt und um Kooperation bei der Sicherstellung eines geordneten Übergangs gebeten, der die Interessen beider Parteien berücksichtigen soll.

Kinross erklärte, dass man nach zwei Jahre dauernden Verhandlungen über Ausbeutungsvereinbarungen und ein Abkommen zum Schutz der getätigten Investitionen und trotz der anstehenden Änderungen am Bergbaugesetz des Landes zu dem Schluss gekommen sei, dass es nicht im Interesse der Aktionäre wäre, weiter in die Entwicklung von Fruta del Norte zu investieren.

Da man erst vor kurzem angekündigt habe, strikte finanzielle Disziplin zu halten, wolle man Kapital nur Projekten zuteilen, die den Investmentkriterien des Unternehmens entsprechen und solchen, die im besten Interesse des Unternehmens und der Aktionäre seien, hieß es von Kinross weiter. Es sei unglücklich, dass man trotz aller Anstrengungen nicht zu einem für beide Seiten zustimmungsfähigen Ergebnis in Bezug auf Fruta del Norte gekommen sei, sodass die Investmentkriterien hier nicht erfüllt seien. Natürlich respektiere man die Autorität der Regierung Ekuadors und deren Recht zu entscheiden, wie die Ressourcen des Landes entwickelt werden sollen, erklärte Kinross CEO Paul Rollinson.

Ein möglicher Verkauf des Projekts unterliegt derzeit der Genehmigung durch die Regierung und diese habe angedeutet, dass sie Kinross nicht dabei unterstützen werde, einen möglichen neuen Partner oder einen Käufer zu finden. Wie bereits bekannt gemacht wurde, fällt, wenn am 1. August die derzeitige Phase zur Bewertung der Wirtschaftlichkeit des Projekts ausläuft, die La Zarza-Konzession, die die gesamte Ressource von Fruta del Norte enthält, an die Regierung Ekuadors zurück.

Die Entscheidung von Kinross, die Entwicklung zu stoppen, würde im zweiten Quartal zu Kosten in Höhe von rund 720 Mio. Dollar führen. Rund 700 Dollar davon wären voraussichtlich nicht Cash wirksam und stellen den Wert des Fruta del Norte-Projekts dar. Hinzu kommen rund 20 Mio. Dollar an Abbruchs und Schließungskosten.

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