Silbernachfrage: Eine tickende Zeitbombe

Silbernachfrage: Eine tickende Zeitbombe

Auch wenn durch den aktuell seit 2 Jahren niedrigsten Silberpreis die Nachfrage nach dem Edelmetall gestiegen ist, so ist dies nur die kleine Spitze eines potentiellen Eisberges, der uns in den nächsten Jahren bevorstehen könnte. Addiert man alle weltweiten Silberinvestments der Jahre 2007 bis 2012, so ergeben diese eine Summe von 26,4 Mrd. USD. Das ist geradezu mickrig im Verhältnis zu den monatlichen Käufen der Fed im Wert von USD 85 Mrd. Man muss sich dieses Verhältnis bewusst machen. Die Fed kaufte im Monat Mai 3 mal so viele Schuldscheine ( Bundesschatzscheine und hypothekarisch besicherte Schuldscheine ) wie die gesamte Welt in 5 Jahren in Silber investierte. Und die Zentralbanken schieben weiter Milliarden als "Stimulus" in den Markt – eine äußerst ungesunde Entwicklung die aber nicht endlos so weiter gehen kann.

Der SRSrocco-Report vom 6. Juni 2013 verweist auf parallel geführte massive negative Berichterstattung der Medien zum Thema Silbernachfrage und Preisentwicklung. Dabei, so führt man weiter aus, wären weder negative Trends im industriellen Bedarf noch bei starken Käufern wie z.B. Indien bemerkbar, die eine so negative Berichterstattung rechtfertigen würde. Solch eine negative Meinungsverbreitung sei jedoch typisch für eine "Industrie", die darauf aus ist, einseitig gefärbte Vorschauen und manipulierte Daten zu veröffentlichen. Weiters hält man im Report fest, dass durch die Ausgabe von Billionen an im Grunde wertlosen Papierinstrumenten der Markt insofern völlig verwirrt wird, dass dadurch niemand mehr wirklich die tatsächlichen Werte der einzelnen Anlageklassen ermessen kann.

In weiterer Folge stören den Autor des SRSrocco-Reports die Irrtümer der Analysten, da diese überwiegend ihre Kursvoraussagen auf den industriellen Bedarf ausrichten, ein wesentlicher Anteil des Weltkonsums jedoch der Investmentsektor wäre.

Die nachstehende Abbildung zeigt die Entwicklung und Verhältnisse der letzten zehn Jahre sehr deutlich auf.

Quelle: silverinstitute.org

Statistisch gesehen hat der industrielle Bedarf zwischen 2005 und 2011 bei rd. 400 Mio. Unzen und 500 Mio. Unzen jährlich gelegen. In der Anlegerschaft wurden allerdings die stärksten Zuwächse gemessen. Ausgehend von 100 Mio. Unzen im Jahr 2005 verzeichnet man einen Zuwachs auf rd. 250 Mio. Unzen im Jahr 2012. Dies sieht der Report auch als einen Mitgrund für die Preisrally, die Silber ab dem Jahr 2005 startete.

Zum Leidwesen der Investoren in Silber wurde es den Zentralbankern aber nach 5 Jahren mit steigenden Silberpreisen und enormen Gewinnen aus dem Future-Geschäft zu heiß. Zu teuer wurde Silber für sie. Ergo ließ man den Silberpreis wieder gezielt sinken. Dies wird leicht verständlich, wenn man den Silberpreis aus der oberen Grafik mit dem Wertzuwachs aus der weiter unten angeführten Grafik vergleicht.

Als die offiziellen Verkäufe an Silbermünzen von 40 Mio. Unzen im Jahr 2007 auf eine Spitze von 110 Mio. Unzen im Jahr 2011 anstiegen, verzeichnete man gleichzeitig auch den sprunghaften Anstieg des Silberkurses. Als jedoch die Nachfrage von 110 Mio. Unzen im Jahr 2011 auf nur mehr 93 Mio. Unzen im Jahr 2012 fiel – ein Minus von 21% – , ging es gleichzeitig auch mit dem Silberpreis nach unten.

Interessant auch die jüngsten Daten des Institutes "world silver survey", die aussagen, dass die Investitionen in Silberbarren im Jahr 2011 noch eine Höhe von 100,6 Mio. Unzen erreichten, im Jahr darauf jedoch auf 53 Mio. Unzen schrumpften. Somit schrumpfte die Nachfrage alleine in einem Jahr aus den beiden Anlageformen ( Münzen und Barren ) um rd. 33%, oder rd. 73 Mio. Unzen Silber.

Gerade in dieser Zeit verstärkten sich die Diskussionen über eine mögliche und bewusst geführte Marktmanipulation, denn: wie in aller Welt kann der Markt einen Rohstoff wie Silber fair bewerten, wenn die Mehrheit der Zentralbanken diesen Rohstoff kontrolliert und manipuliert durch ihre massiven Schuldscheinkäufe zum Schutz der angeschlagenen Währungen? Durch die fortdauernde Manipulation im Anleihen- und Währungssektor schufen sie eine künstliche Nachfrage nach diesen Produkten und bemühen sich gleichzeitig Gold und Silber systematisch schlecht zu machen.

Die Entwicklung der Investmentwerte in Silber ist im nachfolgenden Abbild zu sehen.

Quelle: silverinstitute.org

Hatten im Jahr 2007 die globalen Investments in Silber noch einen Gegenwert von rd. 500 Mio. USD, so kletterte der Wert im Jahr 2012 auf nahezu 8 Milliarden USD. In Summe somit rd. 26,4 Milliarden Gegenwert innerhalb von 5 Jahren. Das wäre für sich gesehen eine recht stolze Entwicklung. Vergleichen wir sie jedoch mit den 85 Mrd. USD, die die Fed monatlich an Anleihen und Schuldscheinen kauft, dann erkennt man am Vergleich, wie rapide sich die Flut des Papiergeldes dem Ende ihrer Kräfte nähert.

Die Zentralbanken werden weiter fortfahren "frisches" Geld als Stimulus der Wirtschaft und der Finanzmärkte in den Umlauf zu bringen und sich so das eigene Grab schaufeln – dessen ist sich der Autor des SRSrocco-Reports sicher. Was geschieht, wenn dann die Flucht aus den Papierinstrumenten einsetzt und die physischen Werte wieder als das gesehen werden, was sie sind, nämlich wahre Werte?

Viele erkennen es noch nicht, aber dann wird die Silbernachfrage tatsächlich zur tickenden Zeitbombe werden.