Kolumne von Björn Junker

Minus 55 Prozent: Goldsucher bleiben unter Druck

Die Rohstoffpreise bleiben auf niedrigem Niveau, das hat Auswirkungen auf die Explorationsarbeiten von großen und kleinen Gesellschaften. Die Klage ist nicht neu. Die weltweiten Unsicherheiten der Wirtschaft belasten den Bergbau. Dort gibt es jedoch noch eine Reihe von anderen Problemen, die sich negativ auf die Branche auswirken. So ziehen die Lohnkosten immer weiter an, treiben höhere Energiepreise die Kosten nach oben. Gleichzeitig sinken die Preise. Bestes Beispiel ist wieder einmal das Gold, das von mehr als 1.920 Dollar je Unze vor rund zwei Jahren auf etwa bis zu 1.322 Dollar gefallen ist.

Viele Bergbaugesellschaften überlegen deshalb, wie sie diesem Trend begegnen können. Zu den beliebtesten Mitteln gehört das Einsparen von Kosten und hier blickt man vor allem auf die Explorationsbudgets. Bei Explorationsarbeiten gibt man zunächst nur Geld aus. Ob und wann man im Gegenzug daraus Einnahmen erzielen kann, ist fraglich. Also wird an dieser Stelle häufig gekürzt, um die Gewinnzahlen positiver aussehen zu lassen. Dass dies nur kurzfristig eine erfolgreiche Lösung sein kann, ist dem Markt eigentlich bewusst. Geändert hat sich daran bisher jedoch nichts. Die Klage über fehlenden Rohstoffnachschub wird erst in einigen Jahren kommen und die Preise wieder nach oben bringen.

Eine Studie von IntierraRMG zeigt, wie es derzeit um die Explorationstätigkeiten in der Branche steht. Im März 2012 gab es weltweit 382 Goldexplorationsprojekte. Im März 2013 ist diese Zahl auf 172 Projekte gesunken, das ist ein Minus von 55 Prozent. Dieser Abwärtstrend ist seit Herbst 2011 zu beobachten. Vor allem Junior Explorer halten sich mit neuen, kostenintensiven Explorationsarbeiten zurück. Ihnen fehlt häufig das Geld für neue Bohrarbeiten. So mancher Junior Explorer wird die Krise nicht überleben, andere könnten aufgrund der günstigen Aktienkurse aufgekauft werden.

Die Studie von IntierraRMG besagt weiter, dass die meisten aktuellen Goldförderer mit den derzeitigen Goldkursen je nach Bewertungsgrundlage noch immer gut leben können. Dazu werden 235 Goldminen unter die Lupe genommen. Bei weniger als 10 Prozent der Minen liegen die operativen Cashkosten über den aktuellen Goldnotierungen. 215 Minen verdienen somit auf operativer Basis Geld. Für 2012 errechnen die Experten durchschnittliche operative Kosten je Unze von knapp 700 Dollar. Darin sind die Kapitalkosten und die Explorationskosten jedoch nicht enthalten. Das würde die Durchschnittspreise klar nach oben treiben und vielfach in die Nähe der aktuellen Goldpreise bringen. Es kommt also stark auf den Blickwinkel an.

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