Schafft Nickel die Trendwende?

Nickel wird als reines Metall nur in geringen Mengen benötigt, der größte Teil geht in die Produktion von nichtrostenden Stählen und Nickellegierungen. Es macht Stahl korrosionsbeständig und erhöht seine Härte und Zähigkeit. Mit Nickel hoch legierte Stähle werden bei besonders korrosiven Umgebungen eingesetzt, aber dies scheint den Markt seit Mitte 2011 nicht mehr zu interessieren.

Wie wir im unteren Langzeitchartbild sehen, ist Nickel von seinem Hoch von 29.400 USD pro Tonne, den er am 21.02.2011 markierte, bis heute um fast 50% gefallen. Aktuell notiert er bei ca. 15.400 USD.

Bei Betrachtung des Drei-Monats-Charts sehen wir ab Januar 2013 ein Nachgeben um ca.13%.. Dabei wurde die blaue Unterstützungslinie, die sich im August 2012 ausgebildet hat (siehe obiges Bild), sogar einmal nach unten durchbrochen.

Wir gehen davon aus, dass der Nickelpreis innerhalb des aktiven Abwärtskanal wieder ansteigen kann. Somit sind Nickelpreise in Höhe von ca. 16.150 USD in den nächsten Wochen möglich.

Kritisch wird es aber, wenn die untere blaue Unterstützungslinie erneut durchbrochen wird. Denn dann könnte sich der Nickelkurs innerhalb des Abwärtskanal weiter nach unten bewegen. Aber dies bleibt erst noch mal abzuwarten.

Nach Angaben von Macquarie Group (ASX: MQG), der Artikel wurde am 19. April bei Bloomberg veröffentlicht, ist das Nickelüberangebot, der in 2012 bei 97.000 metrischen Tonnen lag, auf 82.000 metrische Tonnen gesunken. ABER, Macquarie hatte im letzten Jahr prognostiziert, dass das Nickelüberangebot auf 54.000 metrische Tonnen fallen würde. Dies ist leider nicht so eingetroffen und somit liegen die Erwartungen des Abbaus um ca. 52% drüber.

Dieses Überangebot ist durch die Eröffnung einer Reihe neuer Minen entstanden. So ist die die Produktion von 2010 mit 1,59 Millionen Tonnen, im Jahr 2011 mit 1,94 Millionen Tonnen, auf 2,1 Millionen Tonnen im Jahr 2012 angestiegen.

Höhere Vorräte und die schleppende Erholung der Weltwirtschaft haben einige Analysten dazu veranlasst, ihre Prognosen bezüglich des Nickelpreises für 2013 zu senken.

Morgan Stanley zum Beispiel sieht nun Preise von durchschnittlich 17.131 USD pro Tonne in diesem Jahr, nach seiner früheren Prognose von 18.100 USD (Bericht der Economic Times). Morgan Stanley begründet den Preisrückgang mit dem Rekordhoch der London Metal Exchange an Vorräten. Die LME-Bestände lagen am 22. April bei 173.976 Tonnen, am Ende des ersten Quartals 2013 wieder bei 162.024 Tonnen.

Die Societe Generale (EPA: GLE) hat am 25. März für Nickel einen durchschnittlichen Preis in Höhe von 18.000 USD aufgerufen.

Wie auch immer es kommen mag, die Nickelproduzenten werden auf jede kleinste Preissteigerung reagieren und somit die Aufwärtsbewegung begrenzen.