Kolumne von Björn Junker

Neue Hoffnung: Gold-Aktien vor Renaissance?

Goldaktien sind für ihre Besitzer derzeit eine große Enttäuschung. Die Aktienkurse der letzten Monate und Jahre sind eine einzige Katastrophe, es ging vor allem südwärts. Doch Experten machen Aktionären Hoffnung. Es könnte sich eine Wende anbahnen.

Goldaktien und der Kurs des Goldes sind normalerweise eng miteinander verbunden. Diese Korrelation hat sich in den vergangenen Jahren jedoch teils aufgelöst, der Goldpreis hat davon profitiert, Goldaktien sind die klaren Verlierer. Normalerweise steigt der Goldpreis, wenn sich die Wirtschaft in einer Krise befindet und Rezessionsgedanken auftauchen. Goldaktien legen hingegen zu, wenn es mit der Wirtschaft wieder bergauf geht.

Wenn man von Europa absieht, ist dieses zweite Szenario derzeit wieder aktuell. Doch Goldaktien liegen aus historischer Sicht noch immer am Boden. Bei ETF Securities glaubt man einige Gründe für dieses Verhalten zu kennen. So haben sich die Förderkosten beim Gold zuletzt klar erhöht. In den vergangenen zehn Jahren sind die eigentlichen Produktionskosten im Schnitt um 16 Prozent pro Jahr gestiegen, der Preis für Gold hat um 20 Prozent zugelegt. Berücksichtigt werden müssen aber auch die Explorationskosten. Hier gibt es ein Plus von 28 Prozent. Umgerechnet müssen viele Förderer somit 1.500 Dollar je Unze Gold an Gesamtkosten in die Planungen einbeziehen, bevor man überhaupt profitabel ist.

Andererseits wird der Fund neuer Goldlagerstätten immer seltener. Die Entdeckungen von 1997 bis 2011 haben nur rund 54 Prozent der geförderten Goldmengen ersetzt. Die Lücke wird immer größer. Es wird immer schwieriger, neue Goldvorkommen zu finden, das könnte Goldförderern zusätzliche Probleme bereiten.

Auf der anderen Seite ist die Bewertung von Goldaktien so günstig wie lange nicht mehr. Wenn man sich die KGVs der Papiere anschaut, liegen sie im historischen Vergleich um 70 Prozent unter dem Schnitt der vergangenen zehn Jahre. Auch beim Fünf-Jahres-Vergleich liegt das Minus noch bei 48 Prozent. Dabei werden Goldaktien traditionell mit einem Aufschlag gehandelt. Diese Zeiten sind derzeit vorbei. Die Bewertung ist jedoch inzwischen aus Sicht der Experten so weit gefallen, das ein weiterer Rückgang kaum wahrscheinlich ist. Im Gegenteil, eine neue Stärke von Goldaktien in der aktuellen Situation ist eher anzunehmen.

Goldunternehmen besinnen sich zudem auf ihre frühere Kraft. Es muss nicht mehr jedes Projekt auf jeden Fall realisiert werden, man betreibt neuerdings eher eine Kurs- und Aktionärspflege. Transparenz und Kommunikation werden mehr Bedeutung beigemessen. So haben viele Companies zuletzt ihre Dividenden angehoben. Diese liegen zwar mit einer Dividendenrendite von 1,5 Prozent noch immer unter denen aus vielen anderen Branchen, für die Goldsparte ist das aber schon ein hoher Wert. Die langsam erkennbaren Wachstumsanzeichen in Amerika und Asien sollten den Papieren einen zusätzlichen Schub geben.

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