Kolumne von Björn Junker

Nicht wirklich erklärbar: HSBC erwartet langsamen Goldpreisanstieg in kleinen Schritten

Die Analysten der HSBC sind der Ansicht, dass der Absturz des Goldpreises auf neue Zweijahrestiefs das Ergebnis der Liquidation börsennotierter Produkte (ETP) sowie einer allgemeinen Rohstoffschwäche ist. Die Experten erwarten nun einen längeren, schrittweisen Wiederanstieg des Goldpreises, da ihrer Meinung zufolge der physische Markt für das Edelmetall reagieren dürfte.

Die Bank führte eine ganze Reihe von Faktoren an, die den Goldpreis beeinflussen, darunter die Veröffentlichung der Protokolle der Märzsitzung des Offenmarktausschusses der US-Notenbank Fed die in der vergangenen Woche veröffentlicht wurden und zeigten, dass einige Mitglieder des Ausschusses für ein schnelle Ende von QE3 sind. Andere Faktoren sind laut HSBC eine Umschichtung aus Rohstoffen in Aktien und Bonds, die anhaltenden ETF-Liquidation und ein Rückgang der Netto-Long-Positionen an der Comex sowie Sorgen, dass Zypern gezwungen sein wird, sein Gold zu verkaufen und andere Länder nachziehen könnten.

Hinzu kommt nach Aussage der Bank, dass technische und psychologische Unterstützungen bei 1.525 und 1.500 USD gerissen wurden. Einige Marktbeobachter würden auch von nachlassenden Inflationserwartungen sprechen, doch die HSBC glaubt, dass dies angesichts der niedrigen Zinsen nicht der Fall ist.

Einige dieser Faktoren hätten größeren Einfluss als andere, so die HSBC-Analysten weiter, doch würde keiner dieser Gründe die Heftigkeit der Abwärtsbewegung wirklich erklären. Für diese Art von "Kapitulation" bedürfe es erheblicher Verkäufe der bedeutenden Marktteilnehmer. Die Verkäufe seien stark und schnell, während die Käufe langsam und in kleinem Ausmaß erfolgen würden. Mit der Zeit, so die HSBC dürften langsam und klein den Aufwärtstrend wieder herstellen.

Die Bank glaubt weiterhin, dass Gold eine attraktive Möglichkeit zur Diversifizierung des Portfolios ist und auch als Absicherung gegen bestimmte Inflationsszenarien dienen kann. Trotz des jüngsten Einbruchs würden die Experten Gold als wichtigen Teil eines abgerundeten Portfolios nicht abschreiben. Sie würden an einer taktischen Goldposition von 8% bei der Portfoliostrukturierung festhalten.

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