Bergbau-Manager mit positivem Ausblick auf das kommende Jahr

Eine Umfrage unter 389 Topmanagern von Bergbau-Unternehmen hat gezeigt, dass sich langsam wieder Optimismus in der Branche ausbreitet. Dieser Optimismus basiert darauf, dass die Mehrheit der Bergbau-Manager für 2013 steigende Rohstoff-Preise erwartet.

Auch wenn der Sektor weiter vor großen Herausforderungen steht, so ist die Mehrheit der befragen Manager positiv, dass die Branche auf den Wachstumspfad zurückkehrt, denn mit steigenden Aktienmärkten und zunehmender Risikobereitschaft werden die Anleger erkennen, dass es kaum eine Branche gibt, die so hohe Gewinnmöglichkeiten und Rückflüsse bietet wie der Bergbausektor.

Eine entscheidende Rolle, ob der Bergbau-Industrie die Rückkehr zum Wachstum gelingt, spielen die Regierungen und die Politik. Obwohl das Vertrauen und die Zuversicht in die eigenen Projekte hoch ist, zeigten sich die Unternehmen besorgt, dass die Regierungen den Bergbau-Sektor immer mehr als Einkommensquelle erkannt haben, und in vielen Ländern mit neuen, höhere Steuer drohen, auf eine staatliche Beteiligung drängen und selbst bestehende Verträge nachverhandeln wollen.

Zudem erkennt man inzwischen auch in den weniger entwickelten Nationen die strategische Bedeutung der Rohstoffe und versucht mit politischen Maßnahmen, den Export zu erschweren. Dieser Faktor hat sich für die Bergbau-Unternehmen in den letzten 5 Jahren deutlich verschlechtert und ist zu einem der größten Risikofaktoren geworden. Zudem kämpfen die (angehenden) Bergbau-Unternehmen mit einer immer weiter ausufernden Bürokratie, welche beispielsweise die Genehmigungsverfahren extrem kompliziert, aufwendig und weitestgehend unberechenbar macht.

Auch wenn Auflagen bezüglich Umwelt- und Arbeitsschutz seitens der Unternehmen anerkannt werden, so kritisieren die Manager, dass zu Beginn eines Genehmigungsverfahrens oftmals unklar ist, welche Informationen zur endgültigen Erteilung der Lizenzen letztendlich benötigt werden.

Letztendlich kämpfen die Unternehmen mit steigenden Energie- und Lohnkosten, so dass die Rohstoff-Förderung schon jetzt deutlich teurer geworden ist. Zusammen mit steigenden Steuern und Abgaben führt dies dazu, dass sich Unternehmen bei der Projektentwicklung zurückhalten, da die langfristige Rentabilität der Projekte in Frage gestellt werden muss. Auch wenn die Rohstoff-Preise immer noch deutlich über den Preisen nach dem Einbruch 2008 liegen, war 2012 ein schwieriges Jahr, denn mit sinkenden Rohstoff-Preisen mussten die Unternehmen Sparprogramme auflegen, und die Investitionsbereitschaft hat spürbar nachgelassen.

Die Bergbau-Branche ist anfällig für die konjunkturellen Bewegungen der Weltwirtschaft. Eine schleppende Wirtschaftsentwicklung hält risikoscheue Investoren von diesem Segment fern, wodurch den kleinen Gesellschaften der übliche Finanzierungsweg über die Ausgabe von Aktien weitestgehend verbaut ist. Leider fehlt hier bislang auch die Unterstützung der jeweiligen lokalen Regierungen, die sich bislang eher um die großen Unternehmen und deren Lobby gekümmert haben. Dies führt kurz- und mittelfristig zu einem Sterben der Explorationstätigkeit und sorgt langfristig dafür, dass kein Ersatz für die laufenden Rohstoffprojekte zur Verfügung steht, wenn die Resourcen erschöpft sind.

Diese Herausforderungen können nur gemeinsam bewältigt werden, indem Strategien entwickelt werden, die sich jenseits der ausgetretenen Pfade bewegen und lokale Besonderheiten genauso wie den Umweltschutz berücksichtigen. Gerade in der aktuellen Krisenstimmung, sehen viele Unternehmen eine Chance, jetzt die Weichen für eine bessere Zukunft zu stellen.

Ihr Manuel Giesen