Kolumne von Björn Junker

Positive Stimmung: Umfrage zeigt neuen Optimismus in der Minenbranche

Die jüngste Vergangenheit war im Bergbau von einer eher düsteren Atmosphäre geprägt. Auf Bergbaukonferenzen in Kanada wurden schon regelrechte Untergangsszenarien an die Wand gemalt. Doch jetzt könnte alles anders kommen. Grant Thornton hat weltweit fast 400 Manager und Vorstände aus dem Bergbausektor befragt. Es geht um die Stimmung in der Branche, es geht um neue Trends und Erwartungen. Das Ergebnis überrascht. Der Optimismus ist größer als gedacht. Man gibt sich insgesamt zuversichtlich für die Branche, zeigt jedoch zugleich verschiedene Risiken und Unsicherheiten auf.

Etwas erstaunlich ist, dass 54 Prozent der Befragten höhere Rohstoffpreise im laufenden Jahr erwarten. Das könnte zugleich ein Zeichen für neue Investitionen sein. Entscheidend sind dabei auch neue technische Entwicklungen und Automatisierungsprozesse, die der Branche helfen können.

Doch der erhobene Zeigefinger bleibt. Dies kann man sehr gut am Beispiel Australien nachverfolgen. Auf der rechtlichen Ebene gilt das Land als sicher. Ein Bürgerkrieg, wie es in Teilen Afrikas möglich wäre, kann als Risiko ausgeschlossen werden. Aber die Politik der Regierung ist nicht so bergbaufreundlich, wie sich dies manch ein Manager erhofft. Stichworte sind dabei der neue Rohstoffnationalismus, die Bergbausteuer oder die CO2-Steuer. Für internationale Konzerne sind das heiße und ungeliebte Themen.

Aber auch die Lohnentwicklung in manchen Ländern macht Sorge. Teils sind die Lohnkosten explosionsartig nach oben geschossen. Manager halten sie in vielen Regionen inzwischen für zu hoch und fordern eine Anpassung, sonst könnte es zu Abwanderungen kommen. Doch 55 Prozent der befragten Insider gehen sogar noch von weiter steigenden Arbeitskosten aus.

Ein weiteres Hemmnis für die Manager sind die steigenden bürokratischen Hürden. Es müssen immer mehr Genehmigungen eingeholt werden, es sind immer mehr Stellen involviert, es dauert immer länger, bis alle zugestimmt haben. Das treibt die Kosten in die Höhe. Im bürokratischen Dschungel hofft man auf Vereinfachungen und Vereinheitlichungen. Denn teils sind selbst in einem Land die Abläufe und Anforderungen von Provinz zu Provinz unterschiedlich.

Besonders für Junior Explorer kann dieser Aspekt zu einem kritischen Punkt werden. Gerade diese sollten jedoch von Regierungen besonders unterstützt werden, da sie die Grundlagen für den späteren Bergbau aufbauen. Unter den australischen Managern fordern 84 Prozent, dass die Regierung mehr machen soll, um Explorationsarbeiten zu fördern. Juniors sollten Anreize erhalten, anstelle von Stöckchen, die ihnen in den Weg gelegt werden.

Aber trotz all dieser Bedenken und Kritiken wollen rund 65 Prozent der Befragten die Explorationsausgaben der eigenen Gesellschaft erhöhen. Ein starkes Zeichen für die Zukunft!
 

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