Kolumne von Björn Junker

Positives Signal für die Region?: Labrador Iron Mines verkauft Mehrheit am Howse-Projekt für 30 Mio. CAD

Die kanadische Labrador Iron Mines (WKN A0M89R) hat eine Vereinbarung mit der indischen Tata Steel bzw. deren Tochter Tata Steel Minerals Canada (TSMC) getroffen, der zufolge man einen Mehrheitsanteil an der Eisenerzliegenschaft Howse im Labrador Trough nach Indien verkauft. Dafür erhalten die Kanadier 30 Mio. CAD.

Gleichzeitig schlossen die Firmen, die beide stark in so genanntes Direct Shipping Ore (DSO) – hochgradiges Eisenerz – in der Region investiert sind, eine strategische Partnerschaft ab, die zum Ziel hat, die Logistik einiger ihrer Projekte zu rationalisieren.

Labrador Iron kann mit der Finanzspritze von Tata seine für 2013 geplanten Projekte finanzieren, zumal man vor kurzem 29 Mio. CAD über eine Platzierung einnahm. Eine gut gefüllte Kasse ist insofern wichtig für das Unternehmen, als dessen DSO-Minen vergangenes Jahr richtig in Betrieb gingen – gerade als der Eisenerzpreis nachgab.

Dieser fiel 2012 zeitweilig unter 100 USD pro Tonne, sodass es für fast alle im Labrador Trough tätigen Eisenerzfirmen schwierig wurde, anständige Gewinne einzufahren bzw. daran auch nur zu denken. Labrador Iron beispielsweise, das noch immer hohe Investitionen auf der Agenda hat und sich hohen Transportkosten gegenübersieht, machte Verlust, nachdem man mehrere Lieferungen zu Preisen unter den Betriebskosten verkaufen musste.

Damit war man aber nicht allein. So beschloss zum Beispiel der US-amerikanische Konzern Cliffs Natural Resources (WKN A0RBDY) im vergangenen Jahr, seine Minenexpansion auszusetzen und auch eine Anlage in Quebec stillzulegen, in der Erz aus dem Labrador Trough verarbeitet wird.

Der Eisenerzpreis hat sich mittlerweile wieder deutlich auf ungefähr 140 USD pro Tonne erholt. Sollte er sich in dieser Region halten können, dürfte das zumindest den Projekten mit niedrigen Kosten im Labrador Trough zugutekommen.

Laut CEO John Kearney will Labrador Iron im April die saisonale Produktion wieder aufnehmen. Dabei sollen die Kosten zwischen 65 und 70 USD pro Tonne liegen. Darin ist der Transport zum Hafen von Sept Iles enthalten, nicht aber die Frachtkosten bis zum Zielhafen und die Absatzkosten an Rio Tinto, die sich zusammengenommen im vergangenen Jahr auf 40 bis 50 USD pro Tonne beliefen.

Das Howse-Projekt war Teil von Labrador Irons Produktionsplänen für 2020, doch Kearney weist nun darauf hin, dass es nicht unmöglich sei, dass Tata das Projekt schon früher als geplant zur Produktion bringt. Damit würden auch für Labrador Iron schneller als gedacht Umsätze generiert. Denn das Unternehmen wird mindestens 30% an dem Projekt behalten. Tata Steel kann für 25 Mio. CAD weitere 19% an Howse erwerben.

Der Verkauf der Mehrheitsbeteiligung an dem Projekt kann zudem als gute Nachricht für den gesamten Labrador Trough betrachtet werden. Nach zuletzt immer wieder negativen Nachrichten aus der Region, zeigt sich doch nun, dass sich ein großer Stahlhersteller und Eisenerzproduzent dort weiterhin engagiert.
 

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