Kolumne von Ingrid Heinritzi

Holz wird immer interessanter

Die Bauholzpreise sind auf dem höchsten Stand seit acht Jahren, auch wenn der Holzpreis etwas zurückgekommen ist. Die amerikanischen Hauspreise sind über die letzten 12 Monate gestiegen, es geht also aufwärts – damit auch für Holz

Zwar lieferte der amerikanische Hausbaumarkt im Dezember letzten Jahres keine so guten Bauzahlen – und der Preis für Holz fiel von rund 390 auf etwa 350 US-Dollar – jedoch dürfte dies dem Wetter zuzuschreiben sein.

Anfang 2009 kostete Holz etwa 130 US-Dollar für 1000 Board Feet, im Januar 2011 waren es mehr als 300 US-Dollar. Nach einem Rückgang des Preises im Frühjahr 2011gab es nur noch den Weg nach oben bis rund 390 US-Dollar.

Die Holzbranche in den USA schaut zuversichtlich in die Zukunft. Nachdem der Rohstoff Holz lange ein Mauerblümchen-Dasein führte, stehen die Zeichen jetzt gut für die Holzindustrie. Denn in 2012 wurden in den USA mit dem Bau von rund 780.000 Häusern begonnen, während es in 2011 noch 28 Prozent weniger waren. Allgemein wird mit steigenden Zahlen gerechnet. Dass der Holzpreis auch eine gewisse Volatilität aufweist, ist bei einem Investment immer zu beachten.

So glich auch das comeback des Rohstoffes Holz einer Achterbahnfahrt, doch nun ist sich die Mehrzahl der Experten einig, dass die Erholung des US-Häuserbaumarktes, robuste Holzexporte nach China, sowie eingeschränkte Holzvorräte in Kanada und die Schließung von einigen nordamerikanischen Sägewerken den Holzpreis unterstützen.

Daher sieht auch Daryl Swetlishoff, Holzexperte des Investmentunternehmens Raymond James für die Zukunft nachhaltig höhere Preise beim Holz. Denn solange die Zinsen unten bleiben, wird weiter fleißig gebaut werden. In den USA wirbt die "We build american-Initiative", der bereits etwa 180 Unternehmen beigetreten sind, dafür mit einheimischen Produkten zu bauen. Und das für den gleichen Preis oder auf längere Sicht sogar billiger und hochwertiger wie mit ausländischen Baustoffen, wobei Reparatur- und Wartungskosten mit einheimischen Zutaten auch kostengünstiger sein sollen.

Dies soll im ganzen Land zu mehr Arbeitsplätzen führen. Ein durchschnittliches amerikanisches (Holz-)Haus enthält im Moment rund 65 Prozent amerikanische Produkte. Würden die angestrebten 95 Prozent erreicht, so könnten hunderttausende neue Arbeitsplätze im Land entstehen.

Wie sich die positive Entwicklung des Holzpreises auf die Produzenten auswirken kann, sieht man beispielsweise an der Entwicklung mancher Holzkonzerne. Die Aktien eines der größten Holzkonzerne weltweit, der in Vancouver ansässigen West Fraser Timber, konnte sich von einem Aktienkurs von knapp 20 Dollar in 2009 auf einen Kurs von fast 80 Dollar aktuell erholen – eine Vervierfachung und eine Steigerung von 88 Prozent über die letzten acht Monate.