Kolumne von Björn Junker

Die Saison hat begonnen: Wirbelsturm Narelle legt 20% des weltweiten Eisenerzhandels lahm

Ein schwerer Tropensturm hat sich vor der Küste Nordwestaustraliens zusammengebraut. Narelle hat dazu geführt, dass Häfen, die ein Fünftel des weltweit gehandelten Eisenerzes umschlagen, schließen mussten. Der Wirbelsturm hat mittlerweile die Stärke 4 erreicht, was bedeutet, dass bis Samstag Windböen eine Geschwindigkeit von bis zu 250 Kilometer pro Stunde erreichen könnten. Laut dem australischen Meteorologieamt nähert sich Narelle dabei immer mehr der Küste.

Die internationalen Preise für Eisenerz, das in der Stahlherstellung eingesetzt wird, sind zuletzt schon vor Beginn der australischen Wirbelsturmsaison deutlich gestiegen, die in der Regel von November bis April andauert – zum Teil aus Angst, dass die Lieferungen verzögert werden könnten. Narelle allerdings ist der erste Wirbelsturm der Saison 2012/2013.

Der Großteil des von Narelle bedrohten Eisenerzes ist für chinesische Stahlwerke vorgesehen, wobei auch japanische und südkoreanische Hüttenwerke große Käufer sind. In Australien wird fast das gesamte Eisenerz im äußersten Westen des Landes abgebaut, einer spärlich besiedelten Region, die vier Mal so groß ist wie Texas und nur über eine Handvoll Häfen verfügt.

Auf Grund des Wirbelsturms hatte der Bergbaugigant Rio Tinto (WKN 852147), zweitgrößter Eisenerzproduzent weltweit mit einem Anteil von 20% am Weltmarkt, bereits am Donnerstag die Beladung seiner Schiffe in den Häfen Dampier und Cape Lambert eingestellt. Der Abbau des Rohstoffs, der Hunderte Kilometer entfernt im Inland erfolgt, war nach Aussage des Konzerns nicht betroffen.

Der Großhafen Port Hedland, der weitere 20% des Weltmarktes für Eisenerz beliefert, liegt rund 200 Kilometer nördlich des derzeitigen Verlaufs des Sturms und bleibt so vorerst in Betrieb. Port Hedland wird vor allem von BHP Billiton (WKN 850524), Fortescue Metals (WKN 121862) und Atlas Iron (WKN A0DNWE) genutzt.
 

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