Kolumne von Ingrid Heinritzi

Rohstoff-Überraschungen in 2013

Wenn die überwiegende Zahl an Marktbeobachtern im Rohstoffbereich mit bestimmten Entwicklungen rechnet, können Überraschungen enorme Marktbewegungen hervorbringen – einige Szenarien. Die Analysten der australischen Bank Macquarie haben mögliche Überraschungen für 2013 ausgemacht, die interessant sind und näher betrachtet gehören.

1.) Mit einer weiteren Erholung des amerikanischen Hausbaumarktes in 2013 wird allgemein gerechnet. Die Gründe dafür sind offensichtlich, niedriges Zinsniveau und die wachsende Bevölkerung verglichen mit der ein paar Jahre geringen Bautätigkeit spricht dafür. Wenn sich jedoch die Zinsen verteuern und Bauwillige dann doch von einem Bauvorhaben absehen, könnte dies zu katastrophalen Folgen führen. Natürlich würde der Holzpreis einbrechen. Doch auch die Arbeitslosigkeit würde wieder steigen und die Nachfrage nach Energieträgern und Industriemetallen abnehmen.

2.) Was würde passieren, wenn in 2013 der Ölpreis um 30 Prozent fällt? Würde die amerikanische Wirtschaft schwächeln, der Aufschwung abgebremst und die Erwartungen enttäuscht, könnte der Ölpreis aufgrund mangelnder Nachfrage, ähnlich wie es beim Eisenerz in 2012 geschehen ist, extrem nach unten gehen. Dies wäre dann bremsend für die Inflation. Käme die geringere Ölnachfrage dagegen von einem abgeschwächten Wachstum der aufstrebenden Länder wie Brasilien und China, dann wäre dies zwar über einen geringeren Import auch schlecht für das europäische und amerikanische Wachstum. Doch anderseits würde die billigere Energie ein Antreiber für die Konjunktur.

3.) Wenn Europas Wirtschaftswachstum in 2013 entgegen der überwiegenden Meinung ein normalisiertes Wachstum hinlegen würde, wäre dies eine große Überraschung. Deutschland besitzt im europäischen Vergleich eine niedrige Arbeitslosenrate. Zöge dies vermehrt Wirtschaftsflüchtlinge ins Land, dann könnte eine Kombination von großem Bevölkerungswachstum, niedrigen Zinsen und vergleichsweise guten staatlichen Rahmenbedingungen für die Industrie einen gewaltigen Aufschwung nach sich ziehen. Diese Entwicklung könnte sich wie eine Welle auf die anderen europäischen Staaten auswirken. Psychologisch würde dies natürlich auch nach Amerika und Asien überschwappen. Eine Rohstoff-Rally par excellence wäre die Folge. Gold könnte dagegen zwischenzeitlich schwächeln, ehe der steigende Wohlstand in weiten Teilen der Erde erneut eine stark steigende Nachfrage bringen würde.

4.) Die Produktivität steigt an. Das Wachstum der Produktivität schwächelt seit Jahren in Ländern wie Australien oder beispielsweise England. Niedrigere Produktionskosten und verbesserte Technologien könnten zu einem unvorhergesehenem Schub in der Produktivität, ähnlich wie in den 90er Jahren führen. Das Ergebnis wären stark steigende Profite, was höhere Investitionen nach sich ziehen würde. Das wiederum unterstützt ein breites stärkeres Wirtschaftswachstum – auch gut für die meisten Rohstoffe.

So wie das Glück nicht immer nur auf der Seite der Guten steht, so ist es auf jeden Fall wertvoll auch mit nicht erwarteten Geschehnissen zu rechnen. Auch wenn die obengenannten Beispiele nicht eintreten werden, so sind sie doch möglich, das sollte nicht vergessen werden. Und wie die Märkte in den letzten Jahren bei diversen Ereignissen gezeigt haben, können sie bei relativ geringen Ereignissen oder Änderungen sehr extrem reagieren. Daher ist es angesagt, nicht alles auf ein Pferd zu setzen. Breiter streuen ist eine Form der Risikobegrenzung. Auf jeden Fall sollten Anleger auch für sich Stopp-Kurse setzen und diese regelmäßig überprüfen und gegebenenfalls nachziehen. Da mit Put-Optionsscheinen und Zertifikaten auch die Möglichkeit gegeben ist, auf fallende Kurse zu setzen, können diese Produkte in gefährlichen Phasen als Absicherung größerer Depots genutzt werden.Natürlich ist auch bei Marktübertreibungen die ein oder andere kleinere Spekulation möglich.

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