Solarbranche: Silber ist nicht mehr der Liebling
Die Schwierigkeiten bei den erneuerbaren Energien spüren die Silberproduzenten. Langfristig stehen die Zeichen jedoch auf "grün". 2011 hat die internationale Solarbranche rund 60 Millionen Unzen Silber nachgefragt, das entspricht rund 5 Prozent des weltweiten Angebots und war ein neuer Rekordwert. Auch die Jahre zuvor haben immer neue Rekorde gebracht. Die Branche boomte, Silber war günstig. Damit war es 2012 jedoch vorbei. Der Silberpreis hat sich deutlich erhöht, seit Ende 2008 hat er sich verdreifacht, im letzten Jahr hat er rund 10 Prozent zugelegt. Für 2013 sagen Experten einen Anstieg um bis zu 38 Prozent voraus. Dies hat Auswirkungen auf die Nachfrage aus der Solarbranche. 2012 wurden in diesem Bereich nur noch 40 Millionen Unzen Silber abgesetzt, so die Erwartungen von Experten.
Der steigende Silberpreis ist nicht das einzige Problem. Die gesamte Branche stöhnt. Vor allem Europa klagt über Überkapazitäten. Dennoch soll sich das Wachstum 2013 fortsetzen. Ein Plus von 10 Prozent gilt als nicht unwahrscheinlich. Die Zeiten von exorbitanten Wachstumsraten sind jedoch zunächst vorbei. Von 2007 bis 2011 hat sich der Photovoltaikbereich verzehnfacht.
Silber muss in jeder Photovoltaikanlage in den Zellen eingesetzt werden. Jahrelang war Silber günstig, der Branche ging es gut, also hat man konsumiert. Doch die steigenden Silberkurse sowie die insgesamt steigenden Kosten bei unter Druck kommenden Preisen haben zu einem Umdenken in der Branche geführt. Plötzlich fragt man sich, ob und wie man Silber in den Anlagen ersetzen kann. Jahrelang spielte dies bei den Forschungsarbeiten keine Rolle. Jetzt macht Silber rund 20 Prozent der Gesamtkosten aus und die Frage wird immer häufiger gestellt. Es wird jedoch Jahre dauern, bis die Forschung Erfolge haben wird, verdrängen lassen wird sich Silber wahrscheinlich sowieso nicht.
Experten gehen zudem davon aus, dass sich die Solarbranche von ihrer aktuellen Krise erholen wird. Dann wird die Nachfrage nach Sonnenanlagen wieder steigen, dann wird auch wieder mehr Silber in den Zellen benötigt werden. Dies sind jedoch mittelfristige Perspektiven, für 2013 zeigt man sich nicht ganz so hoffnungsfroh. Im laufenden Jahr könnte sich der Rückgang bei der Silbernachfrage noch einmal fortsetzen.
Hinweis: Die hier angebotenen Artikel stellen keine Kauf- bzw. Verkaufsempfehlungen dar, weder explizit noch implizit sind sie als Zusicherung etwaiger Kursentwicklungen zu verstehen. Die GOLDINVEST Media GmbH und ihre Autoren schließen jede Haftung diesbezüglich aus. Die Artikel und Berichte dienen ausschließlich der Information der Leser und stellen keine wie immer geartete Handlungsaufforderung dar. Zwischen der GOLDINVEST Media GmbH und den Lesern dieser Artikel entsteht keinerlei Vertrags- und/oder Beratungsverhältnis, da sich unsere Artikel lediglich auf das jeweilige Unternehmen, nicht aber auf die Anlageentscheidung, beziehen. Wir weisen darauf hin, dass Partner, Autoren und Mitarbeiter der GOLDINVEST Media GmbH Aktien der jeweils angesprochenen Unternehmen halten oder halten können und somit ein möglicher Interessenkonflikt besteht. Wir können nicht ausschließen, dass andere Börsenbriefe, Medien oder Research-Firmen die von uns empfohlenen Werte im gleichen Zeitraum besprechen. Daher kann es in diesem Zeitraum zur symmetrischen Informations- und Meinungsgenerierung kommen.