Gold-Konzerne: Der Druck der Investoren wächst

Viele Anleger, vor allem institutionelle Investoren, sind unzufrieden mit ihren Goldminen-Aktien. Die Papiere haben sich, insgesamt gesehen, schlechter entwickelt als der Goldpreis. Und langsam aber sicher verliert man von Investorenseite die Geduld mit den Gold-Gesellschaften. Einige Konzernchefs mussten bereits ihren Hut nehmen, andere dürften folgen, wenn sich an der Performance der Papiere nicht grundlegend etwas ändert.

Die Erwartungen der Investoren sind relativ eindeutig. Man fordert von der Branche einen Strategiewechsel. War es bisher die pure Expansion, auf die man sich in den Chefetagen der Goldförderer konzentriert hat, so müssen die Unternehmenslenker nun mehr und mehr auf Rendite und Ausschüttungen achten. Genau dies haben die Unternehmenseigner verstärkt im Sinn. Für Goldkonzerne bedeutet dies eine harte Wende bei voller Fahrt. Flossen bisher die Cashflows in immer mehr Rohstoffprojekte, oftmals auch solche mit zweifelhafter Zukunft, so muss nun schnellstens die Kostenschere angesetzt und die Projektpipeline nach wenig oder gar unrentablen Projekten durchforstet werden. Das gelingt aber längst nicht jedem.

Doch die beschriebene Wende ist für den Erfolg unabdingbar. Auf diesem Weg sollen sich Eigenkapitalrenditen, Dividenden und Cashflows verbessern – all dies sind wichtige Faktoren für den Aktienkurs. Investoren dürften sich daher demnächst vor allem solchen Gesellschaften zuwenden, die ihre Hausaufgaben machen und nicht mehr dem Expansionswahn verfallen, stattdessen ihre Kosten und Investitionen im Griff haben. Die fundamentalen Kennzahlen werden wichtiger, nicht die Größe eines Konzerns.