Kolumne von Ingrid Heinritzi

Gold als beliebte Anlageform der Deutschen

Vom 11-Monats-Hoch, knapp 1800 US-Dollar je Feinunze, ist der Goldpreis im Moment ein Stück entfernt. Doch steigt der Goldpreis wieder, dann dürften auch die Goldminenaktien steigen.

Knapp 8000 Tonnen Gold horten deutsche Privathaushalte. Vor allem bei den Banken gekaufte Barren lagern zu Hause. Und so ist mehr Geld in Gold als in direkten Aktienanlagen investiert. Wobei es aber durchaus Sinn macht in Goldminenaktien zu investieren. Die Goldproduzenten sind derzeit durchweg günstig und es kann davon ausgegangen werden, dass die Produktionskosten nicht mehr so schnell steigen werden, wie dies in der Vergangenheit der Fall war. Außerdem scheint die Zeit reif für einen Anstieg des Goldpreises.

Wichtig ist es natürlich sich die richtigen Goldaktien herauszupicken. Dies erscheint derzeit aber genauso schwer wie einen 10-Karäter Diamanten zu finden. Dies ist jetzt übrigens Stornoway Diamant gelungen: 9,78 Karat, diesen Wert hat ein vom Unternehmen gefundener Diamant, eine Sensation. Doch die meisten Goldminen sind wie ungeschliffene Diamanten, ihr Wert wird derzeit nicht richtig eingeschätzt.

Der Grund für den derzeitigen Seitwärtstrend beim Gold ist sicher zum größten Teil durch den großen Abbau von Netto-Long-Positionen um immerhin 22 Prozent zu sehen. Zur selben Zeit stieg das Volumen der Short-Positionen. Dies sollte den Goldpreis aber nur kurzfristig beeinflussen. Denn die Fundamentaldaten sind gleich geblieben: Die Eurokrise besteht nach wie vor. Ein möglicher Führungswechsel in Italien wäre ein weiterer negativer Moment für die Schuldenkrise in Europa.

"Gold wird unseres Erachtens in zwölf Monaten bei 2.050 US-Dollar je Unze stehen," erklären daher die Goldanalysten der DZ Bank in ihrem jüngsten Edelmetall-Report. Doch bei einem Goldpreis von 2000 Dollar oder darüber wären die Goldproduzenten noch stärker unterbewertet als schon jetzt. Ein Beispiel: Newmont Mining dürfte bei einem Goldpreis von 1700 Dollar zirka 5,60 Dollar je Aktie verdienen. Der Gewinn je Aktie würde wohl 8 Dollar erreichen, wenn der Goldpreis 2013 im Durchschnitt 2000 Dollar erreichen würde. Einem Goldpreisanstieg von 17 Prozent stände ein Gewinnanstieg um 42 Prozent gegenüber.

Der Hebel ist also enorm, den die Goldminen-Aktien gegenüber dem Goldpreis besitzen. Und dieses Potenzial wird sicherlich gehoben, wenn der Goldpreis weiter steigt – früher oder später. Investments in Goldminen-Aktien, Goldminen-Fonds und -Zertifikate sollten daher 2013 positiv abschneiden – vorausgesetzt der Goldpreis zeigt ebenfalls Stärke. Übrigens, um das Potenzial aufzuzeigen, dass einige Fachleute sehen wollen, hier ein Zitat von Robert Vitye, Geschäftsführer der Solit Kapital GmbH, aus seinem neuesten Marktkommentar: " Angesichts der immensen Steigerung der Geldmengen und des beschränkten Vorkommens des Edelmetalls sind Goldpreise in fünfstelliger Höhe keine Utopie, sondern Folge der bisherigen und noch vor uns liegenden Entwicklung der globalen ungedeckten Geldmenge."