Kolumne von Björn Junker

Kosten könnten um rund 300 Dollar sinken: Australische Analysten raten zum Kauf von Focus Minerals

Die Experten des australischen Analystenhauses Eagle Research widmen sich in einer aktuellen Analyse den Aktien des Goldproduzenten Focus Minerals (WKN A0F610). Sie errechnen einen Nettobarwert von etwas mehr als 0,10 AUD und betrachten die Papiere beim aktuellen Kurs von 0,033 AUD so als "Kauf". Das Kursziel setzen die Analysten bei 0,07 AUD an – nach der 227,5 Mio. AUD schweren Finanzierung mit der chinesischen Shandong Gold.

Die Focus-Aktie hat nach Ansicht von Eagle Research nicht nur unter der allgemeinen Schwäche bei Goldaktien gelitten, sondern auch unter der Unsicherheit in Bezug auf die von Crescent Gold übernommenen Laverton-Assets. Doch sei es Focus nach und nach gelungen, diese Projekte wieder in die Spur zu bringen, worauf der operative Cashflow von 8 Mio. AUD im Septemberquartal 2012 bzw. der Netto-Cashflow von 6,7 Mio. AUD hindeute.

Im kommenden Jahr, so die Analysten werde sich Focus auf Laverton auf den Tagebau auf der Burtville-Zone konzentrieren. Diese erstrecke sich über ein Gebiet mit zahlreichen alten Grubenbauen und verfüge über den Vorteil, dass niedrigere Royalty-Zahlungen anfallen als bislang, was die Cashkosten potenziell um 300 Dollar pro Unze oder mehr senken könnte.

Die Kapitalspritze der chinesischen Shandong Gold in Höhe von 227,5 Mio. AUD, so Eagle Research, könnte bedeuten, dass Focus die alte Mühle auf der Laverton-Liegenschaft wieder instand setzt und zwar möglicherweise mit einer Kapazität von rund 2 Mio. Tonnen pro Jahr. Damit wäre der Betrieb auf Laverton nicht mehr durch die Verarbeitungsvereinbarung mit der Granny Smith-Mühle von Barrick Gold (WKN 870450) eingeschränkt, was die erlaubten Verarbeitungsraten, festgelegten Gewinnungsraten, hohen variablen Kosten und mögliche Strafzahlungen usw. angeht. Die Finanzierung mit Shandong Gold führe zudem dazu, so die Analysten weiter, dass die Kriegskasse von Focus Minerals prall gefüllt sei, sollte das Unternehmen weitere Akquisitionen planen – und das zu einem Zeitpunkt, da es schwer sei, an Kredite zu kommen.

Auf den Assets des Unternehmens nahe Coolgardie entwickle sich die Region Dreadnought weiter und auch die Greenfields-Zone könnte nach Ansicht von Eagle Research wieder eröffnet werden. Außerdem wäre ein Tagebau auf dem Gebiet Bayleys / Prices möglich, was zukünftig nach Meinung der Experten zum Untertagebau führen könnte.

Shandong Gold, so Eagle Research weiter, habe seine eigenen Prüfungen der Focus-Assets durchgeführt und offensichtlich habe den Chinesen das Potenzial gefallen, das für Coolgardie und Laverton besteht. Shandong Gold habe den Ruf, qualitativ hochwertige Assets zu betreiben, hohe Standards anzusetzen und langfristig zu planen, führen die Experten weiter aus. Darin ähnlt das chinesische Unternehmen ihrer Meinung nach den Bergbauriesen AngloGold Ashanti oder Barrick Gold. Shandong besitze mindestens vier der Goldminen Chinas mit der höchsten Produktion. Nach einem Ausstoß von 710.000 Unzen im vergangenen Jahr wolle der Konzern im laufenden Jahr eine Goldproduktion von rund 1 Mio. Unzen erreichen.

Shandong Gold Group könnte, so Eagle Research, den Deal mit Focus Minerals aus dem Cashflow finanzieren, da der chinesische Konzern 2011 einen Nettogewinn nach Steuern von 275 Mio. Dollar erzielt habe.

Die Analysten würden es begrüßen, wenn Focus seine Aktien 2013 – eventuell im Verhältnis von 30 zu 1 – konsolidieren würde, um so die Zahl der nach der Shandong-Transaktion ausstehenden Aktien (ca. 8,87 Mrd.) zu senken. Allerdings ist das ein Szenario der Analysten und keine offizielle Überlegung des Unternehmens. Ihrer Ansicht nach könnte Focus Minerals dann eine breitere Anlegerschaft erreichen.
 

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