Kolumne von Björn Junker

Trotz kurzfristiger Risiken: GFMS hält 2013 Silberpreis von mehr als 50 USD für möglich

Die Experten von Thomson Reuters GFMS sind der Ansicht, dass der Silberpreis 2013 auf mehr als 50 USD pro Unze steigen könnte. Als hauptsächlichen Faktor für diese mögliche Rallye führen die Experten die erhebliche Investmentnachfrage nach Silber als alternativem Investment in einem unsicheren weltwirtschaftlichen Umfeld an. Bei der Vorstellung der vorläufigen Ergebnisse der GFMS "Interim Silver Market Review" wies man auf die hohe Nachfrage von Investorenseite in einem kleinen Markt und die Verbindung zum steigenden Goldpreis hin. Dies werde dazu führen, dass der Preis für eine Unze Silber auf 33 bis 47 USD pro Unze steige. Es bestehe zudem eine 25%-ige Chance, dass der Silberpreis ein noch deutlich höheres Niveau erreiche, so GFMS.

Allerdings warnten die Experten auch, dass sich die Entwicklung des Silberpreises als volatil erweisen könnte und auch die Möglichkeit auf kurzfristige Kursrückgänge bestehe. Der düstere Ausblick für die Wirtschaftsentwicklung in den entwickelten Ländern könnte dazu führen, dass die Anleger vor als riskant betrachteten Anlageklassen zurückscheuen – insbesondere angesichts der Problematik um die Fiskalklippe in den USA und der Stagnation in Europa.

Insgesamt aber hat GFMS ein steigendes Interesse an Edelmetallen, insbesondere an Gold, als Absicherung gegen eine mögliche zukünftig hohe Inflation und Währungsabwertung ausgemacht, seitdem einige der größten Zentralbanken der Welt ihre Geldpolitik gelockert haben.

Laut den Experten führen der wieder erstarkte Goldmarkt, sowie die anhaltend lockere Geldpolitik in Zusammenhang mit äußerst niedrigen Kurzfristzinsen und steigenden Sorgen um einen langfristig zu erwartenden Inflationsanstieg zu einem wieder stärkeren Interesse an Silber. Tatsächlich sei die Aktivität von Seiten der Anleger der Hauptgrund für den Anstieg des Silberpreises auf mehr als 37 USD pro Unze im Februar und die erneute Stärke des Preises im August gewesen.

Allerdings erwartet GFMS für 2012 auch einen Angebotsüberschuss von 300 Mio. Unzen im Silbermarkt. Das sei das Ergebnis einer außerordentlichen und nachhaltigen Steigerung der Minenproduktion. Seit 2003 sei der Silberausstoß um 200 Mio. Unzen gestiegen, hieß es weiter. Dieser fundamentale Überschuss dürfe deshalb im laufenden Jahr steigen und müsse durch die Investmentnachfrage ausgeglichen werden, so GFMS.

Ein Faktor, der gegen einen steigenden Silberpreis arbeite, sei zudem die Tatsache, dass Silber immer öfter in den gleichen Topf geworden werde wie die Industriemetalle wie Kupfer und als Resultat der schwachen Weltwirtschaft die Nachfrage aus dem industriellen Sektor schwächele. Die Gesamtnachfrage aus dem produzierenden Gewerbe werde 2012 um rund 8% fallen, so die Experten.

Allerdings glaubt GFMS auch, dass die Schmucknachfrage dieses Jahr ein moderates Wachstum aufweisen wird, da ein deutliches Wachstum in den Emerging Markets die Verluste in den Ländern des Westens mehr als ausgleichen werde. Die Nachfrage nach Silberwaren und Silber für den Einsatz in der Fotographie werde aber weiter sinken, so GFMS, genau wie die Nachfrage nach Silber zur Produktion von Münzen, für die man 2012 einen Rückgang von 24% erwartet.
 

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