Kolumne von Ingrid Heinritzi

Home, sweet Home

Am Holzpreis kann die Gesundheit der US-Baukonjunktur abgelesen werden. Und da sieht es immer besser aus.

Die Oktober-Daten vom US-Häusermarkt lässt weiter Konjunkturhoffnungen keimen. Die Verkäufe gebrauchter Immobilien nahm zu. Das deutet darauf hin, dass der verbesserte Arbeitsmarkt in den USA endlich auf eine Erholung am Häusermarkt durchschlägt. Neben dem Arbeitsmarkt beeinflussen natürlich auch die niedrigen Finanzierungskosten, sprich günstige Zinsen, diesen Trend.

Wie die National Association of Realtors bestätigte, stiegen die Verkäufe von bereits existierenden Häusern im Oktober um 2,1 Prozent. Da die Amerikaner ihre Zahlen immer gerne auf das Jahr umsetzen, damit wohl die Zahl beeindruckender ist, kommt für Oktober eine annualisierte Verkaufszahl von 4.79 Millionen Häusern heraus. Zirka 50.000 weniger Verkäufe waren von den Marktexperten erwartet worden. Damit ist auch das Verhältnis von existierenden potenziell zum Verkauf stehenden Immobilien zu aktuellen Verkäufen auf den niedrigsten Wert seit mehr als 6 Jahren gefallen.

Ebenfalls bemerkenswert ist, dass bei dieser Zahl die Zwangsverkäufe deutlich von 28 Prozent im Oktober 2011 auf 24 Prozent zurück ging. Zudem nahm der durchschnittliche Preis eines Eigenheims um 11,1 Prozent auf 178.600 US-Dollar zu.

Diese positive Datenflut könnte im November und Dezember jedoch ein wenig abnehmen, da durch den Supersturm Sandy vor allem im Nordosten der USA der Häusermarkt negativ beeinträchtigt worden sein dürfte und noch immer wird. Da auf der anderen Seite der Zuversichtlichkeitsindex der Bank Well Fargo deutlich angestiegen ist – auf den höchsten Wert seit 2006 – dürften schwächere Verkaufszahlen im November und Dezember nur um so stärkere Nachholeffekte Anfang des kommenden Jahres auslösen.

Kommt die Entwicklung bei den Hausverkäufen wie erwartet, dürfte auch die Bautätigkeit in den kommenden Monaten angeregt werden. Das wiederum wird die Preise der dort am stärksten gebrauchten Rohstoffe unterstützen. Zum einen ist Kupfer ein Profiteur davon. Noch deutlicher dürfte der Impuls jedoch beim Bauholz zu spüren sein. Der Holzpreis kletterte bereits seit Mitte September um 18 Prozent auf heute 320 US-Dollar je 1000 Board Feet. Hurrican Sandy hatte den Holzpreis jedoch zwischenzeitlich von mehr als 330 Dollar Anfang November gut 10 Dollar nach unten geweht. Langfristig dürfte jedoch der Aufwärtstrend des Bauholzpreises weitergehen. Einige Emittenten haben Zertifikate herausgegeben, mit denen Anleger direkt an der Entwicklung der Holzpreise, beziehungsweise des Holz-Futures-Preises, partizipieren können.