Holzpreis fängt Feuer
Nach dem Sturm Sandy brauchen die Amerikaner viel Holz für den Wiederaufbau. Und das zu einer Zeit, wo aufgrund des erholten Hausmarktes in den USA die Holznachfrage sowieso nach oben geht.
So stehen Holz-Futures auch auf dem höchsten Stand seit März 2011. In den vergangenen Wochen ist der Preis für Holz kontinierlich angestiegen. Die Talsohle beim amerikanischen Häusermarkt scheint durchschritten und der Hurrican Sandy hat ein Übriges getan, um den Holzpreis zu stützen.
Notierte der Preis für Holz Mitte Oktober noch knapp unter 290 US-Dollar je 1.000 Board Feet, so bewegt er sich aktuell bei etwa 330 US-Dollar. Vor einem Jahr musste man etwa 230 US-Dollar für den nachwachsenden Roh- und Baustoff hinblättern.
Laut der Food and Agriculture Organisation of the United Nations (FAO) gibt es den wertvollen Rohstoff vor allem in Brasilien, China, USA, Kanada und Russland. Die Wertentwicklung von Waldbestand gibt der NCREIF Timberland-Index an. Dieser existiert seit 1987 und zeigt ein jährliches Preiswachstum von 10 bis 15 Prozent beim Holz.
Verschiedene Faktoren verursachen den Preisanstieg: Die wachsende Weltbevölkerung braucht immer mehr Holz als Energiequelle und als Baumaterial.
Der weltweite Energiebedarf werde um mehr als ein Drittel bis zum Jahr 2035 ansteigen, unterstellt, dass der Lebensstandard in China, Indien und dem Mittleren Osten wie erwartet, weiter ansteigt – so schätzt die EIA (International Energy Agency) diese Woche in ihrem Bericht.
Dazu kommen die amerikanischen Hausbauer, die wieder vermehrt Holz nachfragen. So kostet auch der November-Future-Vertrag 318 US-Dollar je Board Feet. Dies ist der höchste Preis in den letzten 19 Monaten.
Bei einem Investment im Holzbereich gibt es diverse Möglichkeiten, die aber teilweise den Investor lange binden, beispielsweise bei geschlossenen Holzfonds oder Direktinvestments.Es gibt aber auch offene Fonds, die an der Börse frei gehandelt werden. Dabei wird das Geld in waldbesitzende Unternehmen und in die Herstellung von Holzprodukten angelegt. Vor einem Engagement muss jedoch die Seriosität besonders genau geprüft werden, um keinen schwarzen Schafen zu begegnen.
Auch kann direkt in Holzgesellschaften investiert werden, wobei die Möglichkeit eines Totalverlustes miteinkalkuliert werden muss. Nebenbei bemerkt sind auch Futures, Zertifikate, REITS und ETFs möglich. Das Risiko im Holzinvestment liegt auch klar auf der Hand, Käferbefall kann die Lukrativität der Anlage schmälern. Auch allgemein beachtenswerte Kriterien wie die politische Stabilität eines Landes können problematisch werden.
Das Mitte Oktober an dieser Stelle vorgestellte Zertifikat, das Open End Zertifikat auf Random Length Lumber von der Royal Bank of Scotland (ISIN: DE000AA0M624) konnte bereits von knapp 4,15 auf rund 4,45 Euro zulegen.