Kolumne von Björn Junker

Kursexplosion: Lynas Corp. - Gericht hebt Aussetzung der Produktionsgenehmigung auf

Einen deutlichen Kurssprung legen heute die Aktien der Lynas Corp. (WKN 871899) hin, nachdem ein malaysisches Gericht die Aussetzung der Produktionsgenehmigung für die umstrittene Analage zur Verarbeitung von so genannten Seltenen Erden des Unternehmens aufgehoben hat. Allerdings ist noch unklar, wann genau die Anlage den Betrieb aufnehmen kann.

Die 800 Mio. Dollar teure Anlage – die weltweit größte dieser Art außerhalb Chinas – ist seit Mai bereit in Betrieb zu gehen. Doch war und ist Lynas in einen langwierigen juristischen Streit um Umwelt- und Sicherheitsbedenken verwickelt. Heute, nach Ende einer Handelsaussetzung, schossen die Aktien nach Bekanntwerden der Nachricht um rund 12% nach oben.

Das Papier war in letzter Zeit auf Grund der Streitigkeiten um die Anlage an der Börse geradezu Achterbahn gefahren. Auch weil einige Anleger besorgt sind, dass das Unternehmen neues Kapital aufnehmen müsste, sollte sich die Inbetriebnahme der Anlage weiter verzögern.

Die aktuellen Neuigkeiten sind natürlich positiv für Lynas, doch sei noch nicht sicher, wann das Unternehmen die Anlage nun hochfahren kann, erklären die Analysten von JP Morgan. Die Experten glauben, dass es für Lynas ohne endgültiges Datum für die Inbetriebnahme schwierig gewesen sei, eine Betriebskapitalfazilität aufzunehmen.

Ein Sprecher von Lynas wollte gegenüber Medien keinen Kommentar zu der Frage abgeben, wann die Anlage mit der Verarbeitungen des Materials von der Mt Weld-Mine in Western Australia beginnen könnte. Vergangene Woche hatte das Unternehmen erklärt, dass es vier bis sechs Wochen dauern würde, das Material zur Anlage zu liefern.

Die Anlage in der Nähe der malaysischen Stadt Kuantan wird als wichtig erachtet, um das Monopol Chinas bei der Verarbeitung der für die Hochindustrie so wichtigen Seltenen Erden-Metalle zu durchbrechen. Doch Proteste aus Sorge um potenzielle radioaktive Rückstände der Produktion haben Tausende Menschen angezogen und das Projekt wurde kurz vor einer Wahl, die Anfang des kommenden Jahres in Malaysia ansteht, zu einem heißen Thema in der Öffentlichkeit.

Lynas hat wiederholt erklärt, dass die Anlage sicher und nicht mit einer Seltene Erden-Anlage aus Malaysia vergleichbar sei, die eine Einheit von Mitsubishi Chemicals 1992 schließen musste, nachdem Anwohner diese Anlage für eine hohe Rate von Leukämiefällen verantwortlich machten.

Aktivisten mit Verbindungen zu der Umweltgruppe Save Malaysia Stop Lynas wollten erreichen, dass das Gericht die – vorläufige – Betriebsgenehmigung des australischen Unternehmens aussetzt, bis zwei Anträge, welche die Entscheidung der Regierung zur Erteilung der Lizenz in Frage stellen, entschieden sind.

Doch das Gericht weigerte sich, eine vorläufige Aussetzung der Lizenz durchzusetzen, bis diese Anträge verhandelt werden, für die noch kein Datum festgesetzt ist, teilte ein Anwalt der Aktivisten der Nachrichtenagentur Reuters mit. Lynas erklärte, man rechne damit, dass diese Verhandlungen in einigen Monaten beginnen.

Lynas hatte in der Vergangenheit erklärt, dass man damit rechnet, dass die Anlage innerhalb von drei Monaten mit einer jährlichen Rate von rund 11.000 Tonnen arbeiten wird und sich dieses Volumen ein Jahr später auf 22.000 Tonnen verdoppeln dürfte. Damit würde das weltweite Angebot erheblich steigen. China, das den weitaus größten Teil der weltweiten Produktion Seltener Erden-Metalle verantwortet, exportierte 2011 nur 18.600 Tonnen.
 

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