Analysten reagieren: Uranpreis unter der Lupe
Bisher hat der Markt eine rasche Erholung der Uranpreise nach der verheerenden Katastrophe von Fukushima vorhergesagt. Jetzt werden mehr und mehr vorsichtige Stimmen laut. Den Anfang machte Cameco (WKN: 882017). Der kanadische Uranproduzent sieht die Zukunft der Urannachfrage zumindest kurz- und mittelfristig weniger optimistisch als bisher. Bis 2021 werden nach Ansicht der Verantwortlichen bei Cameco rund 80 neue Atomreaktoren ans Netz gehen. Bisher lag die Prognose bei 95 neuen Reaktoren. Dies hat auch Auswirkungen auf die Nachfrage nach Uran. Hier sinkt die Schätzung für die kommenden zehn Jahr um 50 Millionen Pfund auf 2,1 Milliarden Pfund ab. Damit werden zugleich die Aussichten bei Cameco etwas düsterer. Man will die Investitions- und Wachstumspläne überarbeiten und kürzen. Statt 40 Millionen Pfund Uran sollen 2018 nur noch 36 Millionen Pfund Uran gefördert werden.
Analysten reagieren auf diese Zukunftsperspektiven aus der Branche. Bei Dundee Capital Markets überdenkt man das Uran-Modell. Kurzfristig wird die Nachfrage nach Uran nicht so hoch wie bisher erwartet sein. Somit wird die Prognose für den Spotpreis von 60 Dollar je Pfund auf 49 Dollar deutlich reduziert. Auch mit den mittelfristigen Perspektiven geht es bei den Analysten nach unten. Der Kontraktpreis wird von 65 Dollar auf 61 Dollar je Pfund angepasst. Die langfristige Prognose bleibt jedoch unverändert bei 65 Dollar je Pfund.
Langfristig bleiben die Experten somit optimistisch gestimmt. Sie sehen für die Zukunft eine Nachfrage voraus, die über dem Angebot liegen kann. Dabei setzen die Experten auf die kommenden Bautätigkeiten in China, Russland und Indien. Hier kann es zu Verschiebungen beim Baubeginn neuer Anlagen kommen kommen, letztlich ist jedoch der Bedarf an Energie in diesen Ländern hoch und wird noch weiter steigen.
Ein Fragezeichen beherrscht noch die Szenerie in Japan. Es ist unklar, ob und wann die japanischen Reaktoren wieder ans Netz gehen. Davon hängt auch ab, wie sich der Uranpreis im kommenden Jahr entwickeln wird. Sollte es grünes Licht aus Japan geben, würde dies den Preis klar beeinflussen, da die Nachfrage nach Uran steigt. Dann wären auch 2013 schon wieder Preise von 65 Dollar je Pfund möglich. Diese Entwicklung wird jedoch frühestens für die zweite Jahreshälfte erwartet.
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