Kolumne von Ingrid Heinritzi

Seltene Erden - aktueller Stand und die Zukunft

Die Preisentwicklung bei den Seltenen Erden weist Höhen und Tiefen auf. Längerfristig dürften die Preise steigen.

China besitzt nahezu das Monopol bei den Seltenen Erden. Rund 50 Millionen Tonnen Reserven liegen im Land der Mitte und China nutzt seine Quasi-Monopolstellung. Exportbeschränkungen führen zu einem geringen Angebot und das bei steigender Nachfrage. Auch hat China die Lizenzen zum Abbau im eigenen Land von 113 auf 67 gekürzt. Folge davon war, dass sich die Preise in 2011 teilweise extrem verteuert haben. Momentan sind allerdings die Notierungen von Cer, Europium und Co. wieder ein Stück nach unten gegangen.

Diesem Preisdruck will nun mit der Schließung weiterer Produktionsstätten entgegengewirkt werden. Doch in den USA und in Australien arbeiten die Unternehmen Molycorb und Lynas am Aufbau neuer Produktionsstätten. Aber es könnte noch Jahre dauern, bis von dort die ersten Seltenen Erden kommen. So hat zum Beispiel Lynas Schwierigkeiten seine Verarbeitungsanlage in Malaysia in Berteib zu nehmen. Umweltgruppen meldeten Bedenken an, dass dadurch radioaktive Strahlung und Abfall freigesetzt werden könnten. Immerhin kommen Seltene Erden meist mit kleineren Vorkommen von Uran vor. Wann die Lynas-Anlage daher ihren Bertrieb aufnehmen und das gute Material aus Australien verarbeiten kann, steht noch nicht fest.

Die Produktion beziehungsweise die Extraktion der Metalle aus der Erde ist also nicht gerade einfach. In jeder Seltene Erden-Lagerstätte besteht ein großer Teil aus dem Seltene Erden-Element Cer. Dieses Metall liegt im Überangebot vor und muss aufwendig ausgefiltert werden. Bei diesem Prozess anfallende giftige Chemikalien müssen recycelt werden. Und fast immer fällt, wie oben erwähnt, auch Uran und Thorium (radioaktiv) an, Stoffe, die nicht einfach beiseite gelegt, sondern fachgerecht und damit teuer behandelt werden müssen.

Seltene Erden werden übrigens nicht an den Börsen gehandelt, somit ist eine Investition nahezu nur über die Produzenten möglich. Es gibt neuerdings zwar auch Anbieter, bei denen man direkt Seltene Erden kaufen und einlagern lassen kann. Doch dies dürfte sich erst bei großeren Mengen lohnen. Zudem sollten nur namhafte Anbieter für diese Art von Anlege gewählt werden, die auch gute Beziehungen zur Industrie haben, um bei Bedarf auch die Seltenen Erden wieder loswerden zu können. Langfristig erscheint die Idee des direkten Kaufs und Einlagerung jedoch lukrativ. Immerhin ist davon auszugehen, dass die Preise steigen werden. Ein Zeithorizont von mehr als 5 eher 10 Jahren sollte jedoch sein.

Im Produzenten-Lager arbeitet in Europa Tasman Metals am Aufbau einer Mine, die aber voraussichtlich erst 2016 oder 2017 in Produktion gehen wird. In Alaska ist