Kolumne von Ingrid Heinritzi

Silber tritt aus dem goldenen Schatten

In den vergangenen Wochen zeigte Silber beeindruckend, warum es so viele Fans besitzt. Der Kurs ging nur noch nach oben. Die guten Aussichten für das Metall ziehen die Produzenten im großen Stil nach Mexiko, dem Silberland schlechthin.

Zum ersten Mal seit 15 Jahren erreichte der Silberpreis die positivste Entwicklung unter den Rohstoffen. Mit einem Anstieg von knapp 28 auf fast 35 US-Dollar je Unze stehen rund 25 Prozent Kursplus für Silber in den Büchern. Natürlich dürfte die solide Performance des Goldes den Boden für den Aufwärtstrend bereitet haben. Doch vor allem die Anleger, denen Gold schon etwas zu teuer geworden ist, greifen gerade beim Silber beherzt zu.

Kein Wunder. Gilt doch auch Silber als gutes Mittel, um den Wert des Vermögens zu erhalten. Da jedoch der Markt relativ klein ist und Silber auch von der konjunkturellen Entwicklung aufgrund seiner industriellen Komponente abhängig ist, entwickelt sich der Preis gegenüber Gold unter stärkeren Schwankungen. Das Risikoprofil von Silber – gemessen an der Volatilität – ist damit deutlich schlechter als bei Gold. Auf der anderen Seite können Anleger im richtigen Trend schneller höhere Gewinne einfahren. Silber wird daher nicht nur zur Absicherung des Ersparten benutzt, sondern auch risikobereite Anleger greifen zu Silber, um Gewinne zu erzielen. Bei diesen spielt die vor Inflation schützende Komponente keine große Rolle.

Obwohl der Silberpreis gut zulegen konnte, dürfte von der Angebotsseite keine große Silberflut kommen, die den Preis wieder drücken könnte. Denn Silber wird zu einem Großteil beim Abbau von Industriemetallen und Gold gewonnen. Da derzeit die Weltkonjunktur etwas stottert, dürften die Bergwerke für Industriemetalle nicht sehr viel mehr fördern und die Goldminen können ohnehin ihre Produktion kaum noch ausweiten.

In diesem Umfeld verwundert es nicht, dass es viele Minenkonzerne nach Mexiko zieht. Dort finden sich extrem gute Abbaugebiete für Silber, auch Silberminen, die hauptsächlich Silber fördern. 2011 wurden in Mexiko rund 4500 Tonnen Silber gefördert, so Daten des U.S. Geological Survey. Damit konnte die Minen in Mexiko ihre Jahresproduktion um knapp 100 Tonnen gegenüber 2010 steigern.

Mittlerweile besitzen rund 60 Prozent aller auf Silber spezialisierten Bergbaugesellschaften Projekte in dem Bergbau freundlichen südlichen Nachbarn der USA. Und obwohl weltweit eher die Investitionen in den Sektor zurückgegangen sind, konnten die Gelder, die in den Silbersektor Mexikos flossen, zulegen. Neben dem weltweit größten primären Silberproduzenten Fresnillo (ISIN: GB00B2QPKJ12) gibt es eine ganze Reihe kleinerer aufstrebender Silber-Gesellschaften, die ihre Aktivitäten in Mexiko ausbauen.

Dazu gehört auch Great Panther Silber (ISIN: CA39115V1013). Die Gesellschaft hat ihren Sitz in Vancouver und betreibt zwei produzierende Silberminen (Guanajuato und Topia) in Mexiko. Erst jüngst kaufte sich Great Panther ein weiteres aussichtsreiches Projekt hinzu, El Horcon genannt. Das Management scheint zudem nicht abgeneigt weitere in ihren Augen gute Projekte in Mexiko zuzukaufen. Damit soll eine kontinuierliche Ausweitung der Produktion von 2,5 bis 2,75 Millionen Unzen im Jahr 2012 auf deutlich mehr als 3 Millionen Unzen erreicht werden. Für das Jahr 2015 hat das Management ein Überschreiten der 3-Millionen-Unzen-Grenze als Ziel angegeben.

Die hier angebotenen Artikel stellen keine Kauf- bzw. Verkaufsempfehlungen dar, weder explizit noch implizit sind sie als Zusicherung etwaiger Kursentwicklungen zu verstehen. Die Artikel und Berichte dienen ausschließlich der Information der Leser und stellen keine wie immer geartete Handlungsaufforderung dar.