Kolumne von Björn Junker

Experten erwarten Rekordgoldkäufe im zweiten Halbjahr 2012 Gold dürfte mit der Ausweitung der US-Geldmenge in neue Höhen steigen

Die Edelmetallexperten von Thomson Reuters GFMS sagen voraus, dass Anleger im Rest des Jahres 2012 Rekordmengen Gold kaufen werden. GFMS stellt die Angebots- und Nachfragestatistiken des Goldmarktes zusammen, an denen sich die Branche orientiert. Für das zweite Halbjahr 2012 gehen die Experten nun davon aus, dass Investoren insgesamt 973 Tonnen des gelben Metalls erwerben werden. Das wäre noch mehr als im schon sensationell starken zweiten Halbjahr 2011. Diese Explosion der Goldnachfrage, so GFMS, werde den Goldpreis über die Marke von 1.850 USD pro Unze treiben, also in die Nähe des Hochs aus dem September des vergangenen Jahres bei 1.920 USD pro Unze.

Und GFMS könnte damit Recht haben. Erst in der vergangenen Woche erreichte der Goldpreis sein Jahreshoch bei 1.790 USD pro Unze, nachdem EZB und Fed ihre Stimulusprogramme ankündigten. Insbesondere das von der US-Notenbank angekündigte QE3 dürfte für den Goldpreis zum entscheidenden Faktor werden, glauben Experten.

Die Fed hatte erklärt, sie werde jeden Monat Immobilienanleihen im Wert von 40 Mrd. USD kaufen – und zwar über einen unbegrenzten Zeitraum hinweg. Darüber hinaus werden die US-amerikanischen Notenbanker die so genannte Operation Twist fortsetzen. Das bedeutet, dass sie US-Staatsanleihen mit längerer Laufzeit aufkaufen. Insgesamt bedeutet das, dass über einen unbegrenzten Zeitraum 85 Mrd. USD an Staatsanleihen gekauft werden – jeden Monat.

Und diese gigantischen Summen werden mit Geld bezahlt, das bislang noch gar nicht existiert! Der Punkt ist dabei nicht nur, dass diese gigantische Ausweitung der Geldmenge Inflationsängste und Risiken befeuert. Sie macht einen weiteren Anstieg des Goldpreises geradezu logisch zwingend, wenn man sich das Verhältnis zwischen den Aktionen der Fed in der Vergangenheit und den Goldpreisen betrachtet.

Selbst wenn man einmal die Operation Twist außen vor lässt, wird die US-Notenbank ihre Bilanz bei 40 Mrd. USD pro Monat im Jahr um 480 Mrd. USD erhöhen. Auf der Website der Notenbank werden die aktuellen Assets mit rund 2,8 Billionen USD ausgewiesen. Zählt man dazu die 480 Mrd. USD, die jedes Jahr hinzukommen, hätten sich die Assets der Fed – die Basis des Geldangebots – in ungefähr fünf Jahren fast verdoppelt.

Und genau das, ist bereits in den vergangenen fünf Jahren geschehen. Die Assets der Fed haben sich verdoppelt. Und, Goldanleger dürfte das nicht überraschen, der Goldpreis hat sich in diesem Zeitraum ebenfalls verdoppelt.

Im letzten Jahrzehnt ist der Goldpreis dem Anstieg der Assets der US-Notenbank gefolgt. Es erscheint möglich, wenn nicht gar wahrscheinlich, dass sich dieser Trend auch in den kommenden fünf bis zehn Jahren fortsetzen wird.
 

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