Bernanke treibt das Gold

Das neue Geldprogramm der US-Notenbank FED hat einen deutlichen Unterschied im Vergleich zu QE1 und QE2. Diese Programme waren zeitlich begrenzt, jetzt will die FED unter ihrem Chef Ben Bernanke so lange den Markt mit Geld fluten bzw. Anleihen kaufen, bis sie die US-Wirtschaft auf einem besseren Wege sieht. Ein Enddatum ist nicht bekannt, auch eine Volumenbegrenzung gibt es nicht. Mit diesem Stützungsprogramm für die Wirtschaft wird sie gleichzeitig das Gold weiter stärken. Denn die Niedrigzinspolitik wird viele Investoren dazu verleiten, in Gold zu investieren. Die Politik der US-Notenbank sorgt jedoch zugleich dafür, dass die Inflationsangst auftaucht. Es könnte Zweifel geben, dass der Goldpreis stärker steigt als die Inflation, doch mindestens ein Faktor sollte diese Fragezeichen zerstreuen.

Dieser Faktor ist China. Das asiatische Land will seine Goldvorräte vergrößern, man will diversifizieren, weg vom Dollar, hin zu Rohstoffen. Gold bietet sich dabei besonders an. Die chinesische Regierung ist bisher sehr zurückhaltend, was offizielle Statistiken angeht. Mindestens 1.054 Tonnen Gold liegen derzeit in den Schatzkammern des Staates, wahrscheinlich ist die Summe jedoch höher. In China gibt es ein großes Interesse an weiteren Zukäufen. Übertreibt man jedoch mit der Nachfrage, würde dies den Preis des Goldes zu schnell nach oben drücken. Lieber kauft man bei leichten Kursschwächen nach. Man ist nicht unter Druck und kann den Goldschatz jederzeit vergrößern, muss es aber nicht sofort machen. Das stützt den Goldpreis, gibt weitere Phantasie und lässt Analysten erwarten, dass die derzeitige Aufwärtsbewegung auch 2013 anhalten wird. Preise von 2.000 Dollar je Unze gelten schon längst nicht mehr als Geheimnis.