Bedeutung für den gesamten Bergbausektor: Ivanplats will mit IPO Hunderte Millionen Dollar erzielen
Robert Friedland ist zurück. Der legendäre Bergbaupromoter hat das lang erwartete IPO von Ivanplats Ltd. angestoßen. Das Unternehmen verfügt über große Rohstoffvorkommen in Südafrika und der Demokratischen Republik Kongo (DRC). Der Börsengang soll Hunderte Millionen Dollar einbringen und könnte der größte des Jahres an der Börse Toronto werden. Bislang war das IPO von Sunshine Oilsands (WKN A1JU1C) mit 575 Mio. Dollar der größte Börsengang einer kanadischen Gesellschaft, doch dieser fand in Hong Kong statt. Das größte IPO an der TSX war dieses Jahr Argent Energy Trust mit 244 Mio. CAD. Ivanplats dürfte eine höhere Summe erzielen.
Ältere Medienberichte deuteten an, dass Friedland bis 1 Mrd. CAD mit diesem Deal aufnehmen wollte, doch sind mittlerweile die Erwartungen angesichts des schwierigen Marktumfelds und der Risikoaversion vieler Anleger gesunken.
Mit dem IPO kehrt Friedland nach fünf Monaten Pause an die TSX zurück. Er hatte seine Rolle als CEO von Ivanhoe Mines (mittlerweile in Turquoise Hill Resources (WKN A1J2DT) umbenannt) aufgegeben, nachdem der Bergbaugigant Rio Tinto (WKN 855018) die Mehrheit an dem Unternehmen übernahm.
Ivanplats besteht als private Gesellschaft bereits seit 1994 und verfügt über drei Schlüsselprojekte: das Platinvorkommen Platreef in Südafrika sowie die Projekte Kamoa und Kipushi in der DRC. Platreef hat bereits eine große Kapitalspritze aus Japan erhalten, als das Konglomerat Itochu (WKN 855471) 290 Mio. USD für einen Anteil von 10% an dem Projekt zahlte.
Ivanplats selbst betrachtet Kamoa als sein wichtigstes Projekt. Dieses verfügt über Ressourcen von 9,2 Mio. Tonnen Kupfer in den Kategorien gemessen und angezeigt sowie über 12,5 Mio. Tonnen des roten Metals in der Kategorie geschlussfolgert. So jedenfalls steht es im IPO-Prospekt.
Auf dem Papier ist das Projekt, dessen Entwicklungskosten auf 2 Mrd. USD geschätzt werden, eines der attraktivsten Kupferassets weltweit. Allerdings ist das politische Risiko in der DRC vergleichsweise hoch, sodass abzuwarten bleibt, ob die Anleger dieses Risiko eingehen wollen.
Kamoa liegt in der Nähe des Kolwezi-Projekts, dass die Regierung der DRC First Quantum Minerals (WKN 904606) 2010 in einer höchst irregulärem Transaktion abnahme. Die Emissionsbanken des Ivanplats-IPO werden auf viele ehemalige First Quantum-Aktionäre zugehen, doch es ist zweifelhaft, ob diese Anleger heiß darauf sind, eine mögliche Wiederholung des Kolwezi-Debakels zu erleben.
Kipushi, das dritte Projekt, ist eine ehemals produzierende Mine, die 1993 geschlossen wurde, aber immer noch über große Zinkvorkommen verfügt. Dieses Projekt ist ein Joint Venture zwischen Ivanplats und Gécamines, der staatlichen Bergbaufirma der DRC.
Ivanplats muss frisches Kapital aufnehmen, um die Entwicklung der Projekte weiter voranzutreiben. So müssen beispielsweise für Kamoa und Kipushi noch Machbarkeitsstudien durchgeführt werden. Zum 30. Juni verfügte das Unternehmen dem Prospekt zufolge über fast 85 Mio. USD an liquiden Mitteln.
Es hat lange gedauert, bis das IPO von Ivanplats angestoßen wurde. Das lag zum Teil an den schwachen Marktbedingungen für kleinere Bergbaufirmen. Und diese dauern noch an, sodass die gesamte Branche sich den Börsengang genau ansehen wird. Investmentbanker weisen darauf hin, dass viele andere IPOs von Bergbaufirmen noch anstehen und diese schneller erfolgen könnten, sollge der Börsengang von Ivanplats gut verlaufen.
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