Konjunktur wird gestützt - China pumpt 100 Milliarden Euro in die Infrastruktur
Durch große Baumaßnahmen im Bahnbereich Chinas dürfte die Nachfrage nach Rohstoffen wie Kohle und Stahl gestärkt werden. Für die Rohstoffbranche könnte dies ein wichtiges Signal sein. Ist das der Auftakt für eine Erholung der chinesischen Konjunktur? Bereits seit langem wartet man auf große Konjunkturprogramme der Zentralregierung, mit der die zuletzt schwächelnde Wirtschaft wieder in Fahrt gebracht werden soll. Ein solches Konjunkturpaket hat Peking nun für den Infrastrukturbereich auf den Weg gebracht. Etwa 100 Milliarden Euro will man für 25 Großstadt-Projekte im Bahnsektor locker machen.
Allzu großen Optimismus lösen die Chinesen mit ihrem Programm am Markt allerdings heute noch nicht aus. Mit der Summe reicht das Programm zum einen vom Volumen her nicht an die Investitionsprogramme früherer Jahre heran. Zum anderen waren zuletzt konjunkturstützende Maßnahmen der Regierung des asiatischen Landes nicht gerade von Erfolg gekrönt. Die Wachstumsraten sind weiter schwach wie seit etwa drei Jahren nicht mehr. Im zweiten Quartal hat Chinas Wirtschaft um 7,6 Prozent zugelegt. Das ist nicht weit von der Problemgrenze entfernt, ab der Experten negative Auswirkungen auf die chinesische Gesellschaft erwarten. Der Staat benötigt ein wesentlich höheres Wachstum als westliche Nationen, um genügend neue Arbeitsplätze zu schaffen und um soziale Spannungen zu verhindern.
Die chinesische Regierung dürfte alles unternehmen, um solche Spannungen zu verhindern. Dass weitere Konjunkturprogramme folgen, ist daher anzunehmen, obwohl in China mehr und mehr das Schuldenproblem drückt. Für die Wirtschaft und damit die Nachfrage nach Rohstoffen werden diese Programme aber notwendig und vor allem eine wichtige Stütze sein. So könnte das Land wieder die Rolle der Lokomotive für die Weltkonjunktur spielen.
Schon in den Jahren zuvor hat sich China mehr und mehr zum Zünglein an der Waage entwickelt, das entscheidende Impulse für den Preistrend auf den Rohstoffmärkten setzt. Dass mit den umfassenden Infrastrukturinvestitionen die Nachfrage nach Rohstoffen wie Stahl, Kupfer und ebenso nach Energie steigt, liegt auf der Hand. Dass China und vor allem das Wachstum der Wirtschaft des Landes auch in Zukunft ein wesentlicher Faktor für die Preise der Bodenschätze sein wird, ebenso.
Die kurzfristigen Aussichten für die Rohstoffpreise werden damit nicht unbedingt sofort besser. Die jüngsten und kommenden Konjunkturprogramme des Landes werden erst mit einiger Verzögerung echte Nachfrage generieren. Schlechter ist die Perspektive mit den nun beschlossenen Infrastrukturinvestitionen aber nicht geworden – im Gegenteil. Das dürfte vor allem für typische konjunktursenible Rohstoffe wie zum Beispiel Kohle, Eisenerz, Kupfer oder auch Öl gelten. Bei vielen Rohstoffen waren in den vergangenen Wochen ohnehin Kurserholungen zu sehen. Es ist ein Trend, der sich mit zunehmenden Stützungsmaßnahmen von Seiten der Notenbanken und der Politiker fortsetzen könnte.
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