Kolumne von Björn Junker

Spannender September - Bernanke und die Japaner

Die Rede von Ben Bernanke in Jackson Hole zeigt noch immer Nachwirkungen. Doch der Fokus von Investoren richtet sich auch auf Japan. Hier ziehen dunkle Wolken auf. All dies könnte Anleger noch stärker ins Gold treiben. Am Freitag hielt US-Notenbankchef Ben Bernanke eine viel beachtete Rede in Jackson Hole. Zuhörer waren die Chefs anderer Zentralbanken, Finanzminister und Experten aus aller Welt. Jeder deutet die Worte des FED-Chefs so, wie er es möchte. Wirkliche Schlussfolgerungen kann man kaum daraus ziehen. Bernanke ist mit seiner Geldpolitik zufrieden, diese habe geholfen, die US-Wirtschaft zu stabilisieren. Auch gibt es weniger Arbeitslose.

Ob all dies ausreicht, um jetzt Ruhe am Markt einkehren zu lassen, darf bezweifelt werden. Mitte September tagt ein wichtiger Ausschuss der FED, dann könnte es neue geldpolitische Maßnahmen geben, die die Wirtschaft weiter ankurbeln sollen. Ob dieses Treffen jedoch wirklich für weitreichende Entscheidungen genutzt wird, ist unsicher. Manches hängt davon ab, wie die kommenden Arbeitslosenzahlen in den USA aussehen. Diese werden am Freitag veröffentlicht werden. Sollten nicht mindestens 100.000 neue Arbeitsplätze geschaffen worden sein, könnte der Markt dies als Enttäuschung ansehen. Die FED müsste reagieren.

Doch im September wird auch Japan einen bedeutenden Einfluss auf die weltweite Wirtschaftspolitik und somit auf den Goldpreis haben. Das Land könnte vor einer finanziellen Katastrophe stehen, wenn Regierung und Opposition nicht kooperieren. Finanzminister Azumi macht deutlich, dass seiner Regierung das Geld ausgeht. Dieser Fall könnte im Oktober eintreten. Er warnt vor den Konsequenzen, wenn ein wichtiges Gesetz nicht das Parlament passiert. Mit dem vorgeschlagenen Gesetz soll ein höheres Defizit möglich sein. Während die Regierung im Unterhaus die Mehrheit hat, kontrolliert die Opposition das Oberhaus. Wenn das Gesetz dort nicht bald genehmigt wird, will Japan Staatsausgaben aussetzen, so soll das vorhandene Geld zumindest länger ausreichen.

Investoren zeigen sich darüber besorgt. Sie fürchten, dass Japan auf eine finanzielle Katastrophe zusteuern könnte. All dies spielt dem Gold in die Karten. Denn wenn sich in einer weiteren großen Volkswirtschaft die Lage so zuspitzt, könnten Investoren Gold wieder verstärkt als sicheren Hafen ansehen. Schon jetzt kratzt der Goldkurs an der Marke von 1.700 Dollar. Viele Beobachter sind davon überzeugt, dass dieser Widerstand nicht mehr lange halten wird.
 

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