Kolumne von Björn Junker

Zu klein für das Portfolio - BHP Billiton verkauft Uranprojekt für 430 Mio. Dollar an Cameco

Nur wenige Tage, nachdem der größte Bergbaukonzern der Welt BHP Billiton (WKN 908101) bekannt gegeben hat, dass man Expansionsprojekte im Wert von 60 Mrd. Dollar erst einmal zurückstellen wird, teilte das Unternehmen nun mit, dass man die Uranlagerstätte Yeelirrie in Western Australia für 430 Mio. USD an den kanadischen Uranproduzenten Cameco (WKN 882017) verkauft.

Bereits 1972 war auf Yeelirrie Uran entdeckt worden und bis heute ist dies eines der größten, nicht entwickelten Vorkommen Australiens. BHP hatte von einer unabhängigen Beratungsfirma erst im Juni eine historische Ressourcenschätzung zu Yeelirrie erstellen lassen. Diese kam zu dem Schluss, dass die Lagerstätte eine gemessene und angezeigte Ressource von 139 Mio. Pfund mit einem durchschnittlichen Gehalt von 0,13% Uranoxid (U3O8) aufweist. Diese Schätzung beruht auf dem australischen JORC-Standard, wurde aber bislang noch nicht gemäß den Vorgaben des kanadischen Standards NI 43-101 klassifiziert.

Cameco ist allerdings bereits der Ansicht, dass der Gesamturangehalt der historischen Schätzung rund 10% zu hoch angesetzt wurde. Das Unternehmen geht davon aus, dass 50 Mio. Pfund U3O8, die bislang als angezeigte Ressource angesehen werden, neu eingestuft werden müssen, da die Bohrdichte für die bisherige Klassifizierung nicht hoch genug ist. Zusätzliche Bohrungen für geochemische Untersuchungen, so Cameco, werden benötigt.

Dennoch ist der CEO des größten Uranproduzenten weltweit, Tim Gitzel, der Ansicht, dass Yeelirrie eine attraktive Lagerstätte darstellt, die gut in das Portfolio und die Strategie des Unternehmens passt.

BHPs CEO Marius Kloppers hatte letzte Woche erklärt, dass man nicht plane, andere Uranprojekte außer Olympic Dam zu entwickeln. Und selbst auf dem Olympic Dam-Projekt wurde eine Erweiterung im Wert von 20 Mrd. USD gestrichen. Laut Kloppers sind die anderen Uranprojekte zu klein für BHPs Portfolio.

Cameco geht davon aus, dass die Transaktion bis Ende des Jahres abgeschlossen ist, sollten alle behördlichen Genehmigungen bis dahin eingehen.

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