Kolumne von Björn Junker

Widerstand siegt - Newmont kann Conga-Projekt vergessen

Die Meinung der Bevölkerung setzt sich durch, die Provinzregierung siegt. Aber der Ruf von Peru wird leiden. Mehr als 5 Milliarden Dollar wollte Newmont Mining (WKN: 853823) zusammen mit Partnern in das Gold-Kupfer-Projekt von Conga in Peru investieren. Jährlich sollten dort bis zu 680.000 Unzen Gold und bis zu 235 Millionen Pfund Kupfer gefördert werden. Die Vorbereitungen haben schon Millionen verschlungen. Doch das Projekt steht vor dem Aus.

Bereits im November 2011 hat die Gesellschaft das Conga-Projekt ausgesetzt. Jetzt sieht es so aus, als ob es nie mehr aufgenommen werden wird. Damit hat die lokale Bevölkerung zusammen mit der Provinzregierung von Cajamarca gegen Konzern und Zentralregierung gewonnen. Denn inzwischen rückt auch die peruanische Regierung von den Newmont-Plänen ab. Der Premierminister selber nutzt die Formulierung, dass man das Projekt "auf Eis gelegt" habe. Zwischen den Zeilen bedeutet dies wohl, dass Conga nie die Förderung aufnehmen wird.

Die Regierung hat sich von den jüngsten Meinungsumfragen beeinflussen lassen. Demnach waren fast 80 Prozent der Befragten gegen das Projekt. Vor allem die Umweltaspekte haben die Bevölkerung aufgebracht. Die Region rund um die angedachte Mine leidet unter einem Wassermangel. Für den Bergbau hätte man jedoch große Mengen Wasser benötigt. Die Einheimischen hatten somit die Furcht, dass ihr Mangel künftig noch größer werden würde.

Die Versprechen von Newmont blieben wirkungslos. Man wollte mehrere künstliche Seen anlegen, um die Wasserknappheit zu beseitigen. Doch die Bewohner der Region hielten davon nichts und protestierten. Letztlich scheinen sie damit Erfolg zu haben. Zwar ist das Aus für das Projekt noch nicht offiziell, es deutet sich aber an.

Somit ist auch die mittelfristige Prognose von Newmont Mining nicht mehr haltbar. Der Vorstand wollte bis 2017 die jährliche Goldförderung auf 7 Millionen Unzen ausweiten. Nach dem Rückschlag in Peru ist dies nicht mehr erreichbar.

Doch nicht nur Newmont wird unter dem wahrscheinlichen Ende der Baupläne leiden. Auch für Peru könnte dies Folgen haben. Andere Unternehmen überlegen sich möglicherweise mehrfach, ob sie in dem südamerikanischen Land investieren wollen. Der Ruf von Peru als bergbaufreundliches Land ist mehr als nur gefährdet.

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