China auf Einkaufstour im Rohstoffsektor
Es sind besonders für die Juniors der Rohstoffbranche interessante Zahlen, die PriceWaterhouseCoopers vorlegt. Obwohl der Trend zu Übernahmen und Zusammenschlüssen in der Rohstoffbranche im ersten Halbjahr 2012 zurück gegangen ist, haben sich die chinesischen Investitionen im Ausland von 7,9 Milliarden Dollar auf insgesamt 23,9 Milliarden Dollar deutlich erhöht. Der größte Teil der Summe ist in Unternehmen geflossen, die Bodenschätze abbauen und fördern wollen – Chinesische Investoren agieren damit gegen den Trend in der Branche.
Das Vorgehen macht Sinn, denn China hat sich längst zum weltweit wichtigsten Rohstoffverbraucher gemausert. Mit wenigen Ausnahmen wie bei den Seltenen Erden sind die Asiaten auf Importe angewiesen. Auslandsinvestitionen sichern so schlicht die Versorgung des Landes bzw. der jeweiligen Unternehmen mit Rohstoffen. Es ist ein Trend, der kurzfristig nicht nachlassen wird. Im Gegenteil: Seit die Bewertungen vieler Rohstoffunternehmen aufgrund fallender Preise für die Bodenschätze und der Konjunktursorgen deutlich gefallen sind, ergeben sich für chinesische Investoren interessante Kaufgelegenheiten im Ausland. Geld ist in den Kassen der Chinesen zudem mehr als genug vorhanden.
Dies ist ein wichtiger Faktor für eine Kurserholung bei Rohstoffaktien. Bei möglichen Käufen der Chinesen dürften nicht nur bereits produzierende Unternehmen im Ausland von Interesse sein. Lukrative Investments bieten auch Gesellschaften, die sich bei aussichtsreichen Projekten in späteren Explorationsphasen befinden oder zum Beispiel Geld für den Aufbau der Bergwerke brauchen.
Da zuletzt auch bei einigen Rohstoffen die Preise wieder angezogen sind, siehe zum Beispiel Gold oder die Platingruppe, verbessern sich die Aussichten vor allem für kleinere Rohstoffkonzerne wieder spürbar. Zeigen sich nun in China noch Auswirkungen staatlicher Maßnahmen zur Wachstumsbeschleunigung, wird es für die Kurse richtig interessant.