Indische Regierung will Kalikonzern bei Beteiligungen in Kanada unter die Arme greifen
Aussagen offizieller Stellen zufolge will die indische Regierung den zweitgrößten Düngemittelhersteller Rashtriya Chemicals and Fertiliser Limited (RCFL) dabei unterstützen, sich an Kaliprojekten in Kanada zu beteiligen. Quellen berichten dabei, dass auch Western Potash ins Visier des Konzerns geraten ist. Die in Staatsbesitz befindliche RCFL soll dabei Unterstützung in Form von diplomatischen Initiativen durch bilaterale Handelsgespräche zwischen Indien und Kanada, die Aufnahme von Kapital von internationalen und einheimischen Institutionen sowie Staatsgarantien erhalten, hieß es aus dem indischen Ministerium für Düngemittel und Chemikalien. Das Handelsministerium würde Gespräche zwischen der kanadischen Regierung, den betroffenen Kaliunternehmen und RCFL koordinieren, hieß es weiter, um die Akquisitionspläne des Konzerns zu erleichtern.
Diese Entscheidung folgt auf Gespräche zwischen dem Handelsministerium und den entsprechenden kanadischen Stellen aus dem vergangenen Jahr, in denen man übereinkam, den Kalihandel zwischen den Ländern aus einer strategischen Perspektive zu betrachten statt unter rein kommerziellen Gesichtspunkten, so indische Offizielle weiter. Verhandlungen in Bezug auf eine umfassende wirtschaftliche Übereinkunft zwischen Indien und Kanada wurden beschleunigt und eine Vereinbarung könnte bereits Ende dieses Jahres abgeschlossen werden. Damit würden die Chancen auf erfolgreiche Gebote von RCFL auf Kaliprojekte in Kanada steigen, hieß es.
Die Ministeriumsoffiziellen gaben keine Details zu den Assets bekannt, bei denen RCFL sich beteiligen könnte, Quellen berichteten aber, dass Western Potash (WKN A0QZLM), Karnalyte Resources (WKN A1H4NP), Allana Potash (WKN A0YKGZ) und Encanto Potash (WKN A0YGN9) auf dem Radar des indischen Düngemittelherstellers seien.
Indien sucht bereits seit mehreren Jahren nach Kalivorkommen im Ausland, um sich neues Angebot zu sichern, da Verhandlungen über langfristige Lieferungen mit Kaliproduzenten oft am Preis scheiterten, erklärten Analysten. Eine Initiative zwischen den Regierungen von Indien und Weißrussland in Bezug auf die Übernahme einer Beteiligungen von 20% an dem weißrussischen Kaliproduzenten Belaruskali hängt seit zwei Jahren in der Schwebe.
Indien ist einer der größten Kaliverbraucher und hängt vollständig von Importen ab, die für 2011/2012 auf 3,9 Mio. Tonnen geschätzt wurden und im laufenden Fiskaljahr auf 5,5 Mio. Tonnen steigen sollen. Vor einiger Zeit hatte die indische Regierung einen vorübergehenden Importstop bis mindestens September ausgerufen, um damit gegen das angebliche Kartell der globalen Kaliproduzenten vorzugehen.
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