Kolumne von Ingrid Heinritzi

Große Flocken in Quebec

Wieder aufladbare Batterien für Elektroautos und zur Stromspeicherung im großen Umfang werden den Graphit-Verbrauch in die Höhe treiben. Entscheidender Faktor wird wieder einmal China sein.

Drei Millionen Lagen Graphene sind einen Millimeter dick. Wenig Gewicht und eine hervorragende Leitfähigkeit sind neben einer hohen Thermoschockfestigkeit die Eigenschaften, die Graphit und Graphene zu außergewöhnlichen Stoffen machen. Laut einer Untersuchung von GTM Research wird die Graphit-Nachfrage in erster Linie vom vermehrten Einsatz in Batterien getrieben. Und, so der Bericht, der chinesiche Energiespeichermarkt wird von 2012 bis 2016 jährlich um durchschnittlich rund 92 Prozent anwachsen. In 2016 werde eine Kapazität von 750 Megawatt übertroffen werden. Den Löwenanteil davon werden die Lithium-Ionen- sowie immer noch Blei basierte Batterien ausmachen. Zudem werden auch Batterien mit neuen Technologien nicht ohne das für Anoden und Kathoden wichtige Graphit auskommen. Eine Lithium-Ionen-Batterie benötigt im Übrigen bis zu 11-mal mehr Graphit wie Lithium.

Neben dem Hauptlieferanten China positionieren sich besonders, neben Schweden und Madagaskar, in Kanada einige Unternehmen, um mit der steigenden Graphit-Nachfrage Profite zu machen. Dabei ist vor allem die Qualität des Naturgraphits ausschlaggebend. Denn der Preis für große Graphit-Flocken ist deutlich höher als für kleinere. Nach nur einem Monat, in dem der Graphit-Preis zum ersten Mal seit 2009 etwas nachgegeben hat, setzt sich jetzt bereits wieder eine steigende Tendenz durch. Äußerst interessant sind bei der Graphit-Qualität die Vorkommen in Quebec, Kanada.

Standard Graphite (ISIN: CA8534501041) besitzt 13 Graphit-Liegenschaften in Quebec und Ontario, Kanada und ist auf dem Weg Nordamerikas einzige "Nur-Graphit-Gesellschaft" zu werden. Flagschiff des Unternehmens ist die erst im April diesen Jahres hinzugekommene Mousseau East-Liegenschaft, die 1983 erstmalig entdeckt worden war. Übrigens liegt dort der Kohlenstoff-Gehalt bei über 8 Prozent, während er in den anderen Minen weltweit teilweise sogar unter 3 Prozent liegt. Dass das Graphit-Vorkommen in einer Open-Pit-Mine, also übertage, abgebaut werden kann, ist ein weiteres großes Plus dieser Lagerstätte.

Eine gute Nachricht konnte der Firmenchef Chris Bogart von Standard Graphite gestern verkünden. Die Prüfung der Mousseau East-Liegenschaft ergab bei luftgestützten geophysikalischen Erkundungen ein Graphit-Vorkommen an Stellen, von denen keine historischen Werte bekannt sind. Die Erkundungsflüge der letzten Zeit konnten die Lage der Graphit-Vererzungen näher definieren. Zum einen wurden bekannte Bereiche bestätigt. Zum anderen stellen die Ergebnisse eine weitere Vererzung nach Westen hin und damit die Aussicht auf den Ausbau der aktuellen historischen Resourcen dar. Dies dürfte auch die Vollendung der Ni 43-101 konformen Ressourceneinschätzung erleichtern.

Diese erfreuliche Erweiterung der Hauptzone wird bei dem in Kürze stattfindendem Diamantbohrprogramm miteinbezogen werden. Die Genehmigungen hierfür liegen bereits vor. Eine Karte dieser Untersuchungsergebnisse kann unter http://www.standardgraphite.com/i/pdf/EM/mousseau.pdf eingesehen werden.