Der erste Sieger ist gekürt
In London laufen die Olympischen Spiele auf Hochtouren. Jeden Tag werden einige Medaillen umgehängt. Das Metall dafür kommt aus aus den USA und der Mongolei. Als erster Olympia-Gewinner kann daher der Besitzer der Minen gelten.
Die Mongolei konnte in den ersten olympischen Tagen in London zwar noch keine Gold- oder Silber-Medaille aber immerhin einmal Bronze hamstern. Doch bei jeder Siegerehrung kommt die Mongolei doch irgendwie immer aufs Siegertreppchen. Denn aus der Oyu Tolgoi-Mine kommt ein Teil der Materialien, aus denen die Medaillen geschmiedet wurden. Der andere Teil kommt aus dem US-Bundesstaat Utah. Die dortige Kennecott-Kupfermine gehört wie Oyu Tolgoi zum Bergbaukonzern Rio Tinto.
Rio Tinto lieferte das Gold, das Silber und das Kupfer für alle 4700 Medaillen, die bei den Olympischen, sowie Para-Olympischen Spielen vergeben werden. Für einen Weltkonzern aus der Top 3 der internationalen Bergbauunternehmen ist die Menge zwar relativ unbedeutend. Doch der Prestige-Effekt kann enorm sein. Bedenken von Umweltschützern, die beim Abbau schädliche Einflüsse für die Umwelt, sowie vor allem die Gesundheit der nahe bei den Minen wohnenden Bevölkerung reklamierten, konnte Rio Tinto bisher zumindest zum Teil abwiegeln.
Die Zusammensetzung der Medaillen ist strickt vorgeschrieben. Das Gewicht sind genau 14 Unzen oder umgerechnet 435 Gramm. Leider können sich auch Gold-Gewinner nicht richtig reich rechnen. Denn die Goldmedaillen besitzen einen Kern aus Silber. Insgesamt bestehen sie aus 92,5 Prozent Silber. 6 Gramm Gold muss jedoch mindestens für den goldenen Überzug verwendet werden. Der Rest ist Kupfer. Auch die Silbermedaillen bestehen aus 92,5 Prozent Silber und 7,5 Prozent Kupfer. In den Bronze-Medaillen finden sich dagegen 97 Prozent Kupfer, 2,5 Prozent Zink und 0,5 Prozent Zinn.
Um die insgesamt 8 Tonnen Metall in Relation zu Rio Tinto zu bringen, hier ein paar Fördermengen des australisch-britischen Konzerns: In 2012 dürfte Rio Tinto 3,4 Millionen Tonnen Aluminium, mehr als 30 Millionen Tonnen Kohle, 570.000 Tonnen Kupfer, 196 Millionen Tonnen Eisenerz, zirka 500.000 Unzen Gold und 15 Millionen Karat Diamanten fördern.
Der Börsenwert beträgt rund 50 Milliarden Euro und der Nettogewinn soll laut Schätzungen des australischen Investmenthauses Macquarie Equities 11,3 Milliarden US-Dollar erreichen. Die Analysten sprechen zudem eine Kaufempfehlung für die Aktie aus mit einem Kursziel von 47 Britischen Pfund.
Bei den britischen Buchmachern liegen übrigens die USA als Favoriten für die meisten Goldmedaillen ganz vorne. Damit könnte viel Metall wieder zurück in die Staaten kommen, vielleicht auch ein wenig in den Heimatstaat Utah.