Politik treibt den Silber-Preis
In den vergangenen Jahren nahm die Silberproduktion zu. Doch ein großer Teil des Edelmetalls kommt aus Staaten, deren Bergbau-Freundlichkeit stark nachlässt. Das könnte zukünftig Silberknappheit und einen steigenden Preis bedeuten.
Im vergangenen Jahr wurden weltweit 761,6 Millionen Unzen Silber gefördert. Damit stieg die Minenproduktion in den vergangenen 10 Jahren um 28 Prozent, geht aus dem Welt-Silber-Survey 2012 hervor. Alles andere als eine Erhöhung der Produktion wäre auch ein Wunder gewesen, da ja auch der Preis des Edelmetalls deutlich zugelegt hat. Eine höhere Förderung also lukrativ war.
Besonders erfolgreich waren die Bergbaukonzerne in Mexiko. Dort stieg die Silberproduktion seit 2001 um 73 Prozent oder 64,5 Millionen Unzen. Ähnlich erfolgreich waren die Silber-Bergwerke in China. In ihnen verdoppelten die Kumpel die Förderung nahezu um 51 Millionen Unzen.
In Indonesien, Australien und Kasachstan nahm in den vergangenen 10 Jahren die Silberproduktion dagegen ab. Somit stellt sich die Rangliste der größten Silberproduzenten-Länder 2011 folgendermaßen dar:
1.) Mexiko (152,8 Mio. Unzen)
2.) Peru (109,8 Mio. Unzen)
3.) China (103,9 Mio. Unzen)
4.) Australien (55,2 Mio. Unzen)
5.) Chile (42,1 Mio. Unzen)
6.) Polen (10,8 Mio. Unzen)
7.) Russland (40,0 Mio. Unzen)
8.) Bolivien (39 Mio. Unzen)
9.) USA (36 Mio. Unzen)
10.) Argentinien (22,6 Mio. Unzen)
Ein Teil der Silberminen-Förderung kommt aus Ländern, die in den vergangenen Monaten gezeigt haben, dass es nicht unbedingt einfach ist, dort zu arbeiten. Bestes Beispiel ist Bolivien, wo Präsident Evo Morales schon vor längerem die Gas-Industrie verstaatlicht hat. Und erst kürzlich wurde dort die Zinkmine Colquiri des Schweizer Rohstoffmultis Glencore verstaatlicht. Zudem wurde South American Silver das Malku Khota-Silberprojekt aus den Händen gerissen. Bolivien ist damit sicherlich kein Platz, an dem Bergbaukonzerne mit viel Kapital eine neue Silberproduktion aufbauen wollen. Und da in der Regel staatliche Betriebe ineffizienter arbeiten als privat geführte, dürfte die Silberminenproduktion in Bolivien eher nachlassen als sich ausweiten.
Auch in Argentinien kam es jüngst zu Tendenzen der Verstaatlichung. Der Ölkonzern Ypf ist ein Beispiel. Auch China erscheint nicht gerade einfach. Lange Genehmigungszeiten und dabei immer wieder Hürden lassen an einem langfristig erfolgreichen Ausbau der Produktion zweifeln. Insgesamt, so das Welt-Silber-Survey 2012 kämen 379,3 Millionen Unzen Silber aus Gebieten, die politisch gefährlich für Minenbetreiber sind. Sei es wegen direkten Eingriffen oder über stark steigende Abgaben- und Genehmigungsforderungen.
Fällt in den kommenden Jahren auch nur ein kleiner Teil dieser Produktion aus, so würde dies bei der weiterhin steigenden Nachfrage unweigerlich zu einem stark steigenden Silberpreis führen. Und ein steigender Silberpreis würde wiederum die Gier der Politiker schüren, so dass weitere Maßnahmen kommen dürften, die den Silberpreis ja auch nur weiter unterstützen können.
Das aus heutiger Sicht scheinbar politisch und bergbautechnisch beste Land für eine Silberproduktion scheint Mexiko zu sein. Die stark steigende Förderung der vergangenen Jahre zeigt, dass genügend gute Vorkommen auf ihre Ausbeutung warten. Zudem sind die gesetzlichen Rahmenbedingungen für den Bergbau stabil. Sollte auch das Problem mit den Drogenkartellen, die einzelne Gebiete des Landes unsicher machen, gelöst werden, würde dies den Status Mexikos als Silber-Land noch weiter aufwerten.
Wer also in die Silberproduktion investieren will, für den sollte Mexiko zum ganz engen Kreis gehören. Zu den kleineren aufstrebenden Konzernen, die in Mexiko arbeiten, gehören unter anderen MAG Silver (CA55903Q1046), Silvercrest Mines (CA8283651062), Fortuna Silver (CA3499151080), Golden Minerals (US3811191069), Santacruz Silver Mining, Great Panther Silver (CA39115V101), Orko Silver (CA6863381043), Aurcana (CA0519182095), Endeavour Silver (CA29258Y1034) und Scorpio Mining (CA80917V1058).
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