Kolumne von Ingrid Heinritzi

Die goldene Saison beginnt

Noch fehlen dem Goldpreis die Aufwärtsimpulse. Doch das dürfte sich in der zweiten Jahreshälfte ändern. Die saisonale Betrachtung spricht eindeutig für einen steigenden Preis.

Jetzt kommen wir in die saisonal beste Zeit für den Goldpreis. Zudem herrscht weiter Chaos in Europa und das große Gelddrucken rund um den Globus geht immer weiter. Dies wird sich in den Köpfen der Anleger sicherlich bald wieder festsetzen. Dann dürfte der Goldpreis wieder die Marke von 1600 US-Dollar von oben sehen.

Bis es soweit ist herrscht jedoch bei weitem keine Langeweile auf dem Goldmarkt – und besonders nicht bei den Goldminen-Aktien. Manchen Gold-Gesellschaften verhilft ein unvermutet hoher Goldfund zu einem gewaltigen Kurssprung nach oben, so wie es unlängst bei GoldQuest Mining geschah. Nachdem das Unternehmen Ende Mai eine große Gold-Kupfer-Entdeckung in der Dominikanischen Republik vermelden konnte, stieg der Aktienkurs sagenhaft stark an.

Dieses Glück haben natürlich nicht alle Goldsucher. Dennoch stehen die Zeichen für einen steigenden Goldpreis gut. Neben den Unsicherheiten der Finanzwelt in Europa und auch USA müsste in nächster Zeit eine Welle der vermehrten physischen Nachfrage nach Gold aus China und Indien über uns hereinbrechen. Denn aus saisonaler Sicht heizen einige wichtige Feiertage und Festivitäten in diesen beiden Ländern den Goldhunger an.

Im Oktober findet in Indien das Diwali-Fest, eines der größten Feste der Hindus statt, an dem Geschenke – insbesondere Edelmetall-Präsente – ausgetauscht werden. Dann beginnt auch noch die indische Hochzeitssaison, die bis in den Januar hinein dauert. Zwar könnte der zu schwach ausgefallene Monsun die Geschenk-Freudigkeit der Inder etwas hemmen, doch dürfte trotzdem die Goldnachfrage nach oben gehen. Denn immerhin 60 Prozent der Goldkäufer sind nach der Erntezeit die Bauern. Und Anfang nächsten Jahres kommt noch das Neujahrsfest der Chinesen.

Da sich der Goldpreis seit etwa 12 Monaten seitwärts bewegt, gab es wohl in den vergangenen Wochen Abflüsse aus den großen Gold-ETFs. Dennoch werden Gold und auch Silber weltweit gehortet wie nie zuvor und nicht wie es bei den anderen Rohstoffen der Fall ist, verbraucht. Dies schafft das Vertrauen, das Gold zum sicheren Hafen macht. Übrigens sind beim Gold bei einer Betrachtung über viele Jahre hinweg und das gilt auch für Krisenjahre, der Juni, Juli, August und der April die schlechtesten Monate. Die besten Goldmonate kommen also tatsächlich erst noch.

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