Kolumne von Björn Junker

Produktionsziel für 2012 dürfte angehoben werden - Rio Alto Mining fördert im zweiten Quartal fast 60.000 Unzen Gold

Für das Gesamtjahr 2012 geht die kanadische Rio Alto Mining (WKN A0QYAX) derzeit von einer Produktion von 150.000 bis 160.000 Unzen Gold aus. Allerdings hat man, nachdem jetzt die Daten für das zweite Quartal veröffentlicht wurden, allein im ersten Halbjahr schon 114.054 Unzen Gold gegossen!

Wie Rio Alto soeben mitteilte, erreichte der Ausstoß im Zeitraum von April bis Juni auf der peruanischen La Arena-Mine des Unternehmens 58.081 Unzen des gelben Metalls, sodass, nachdem die Produktion des ersten Quartals mit 55.973 angegeben wurde, für die ersten sechs Monate 2012 nun eben bereits 114.054 Unzen Gold aus oxidischem Erz gefördert wurden.

Verkauft hat Rio Alto im zweiten Quartal davon 43.234 Unzen, für die man einen durchschnittlichen Preis je Unze von 1.586 USD erzielte. Dieser hatte im ersten Quartal mit 1.664 USD je Unze noch deutlich höher gelegen. Für das gerade abgelaufene Quartal ergibt sich so ein Barverkaufserlös (cash sales proceeds) von 68,6 Mio. Dollar.

Während des Quartals lieferte das Unternehmen von CEO Alex Black allerdings auch 14.846 Unzen aus, mit denen man eine Vorwärtsverkaufsvereinbarung bediente. Nach Plan müsste Rio Alto erst im September 2013 die nächste Lieferung im Rahmen der Vereinbarung tätigen. Man überlegt aber, bereits dieses Jahr weitere Unzen auszuliefern, um die theoretisch noch verbleibenden 27,170 Unzen abzutragen.

Seit zum ersten Mal Erz auf der La Arena-Mine abgebaut wurde, liegen die Goldgehalte erheblich über den im Minenplan erwarteten Werten. Im zweiten Quartal betrug der durchschnittliche Goldgehalt 1,29 Gramm pro Tonne, während im Minenplan lediglich ein Durchschnittsgehalt von 0,66 Gramm Gold pro Tonne angenommen wurde.

Laut dem Unternehmen ist das vor allem darauf zurückzuführen, dass schmale vertikale oder fast vertikale Adern abgebaut werden, die sich innerhalb des größeren Erzkörpers befinden. Diese Adern waren mit den Bohrungen, die zur Erstellung des Reservenmodells und des Abbauplans herangezogen wurden, nicht identifiziert worden. Das Management von Rio Alto verhält sich deshalb vorsichtig und erklärt, dass nicht vorauszusagen sei, ob in Zukunft weiter solche hochgradigen Adern abgebaut werden.

Obwohl die Ergebnisse des zweiten Quartals unserer Ansicht nach erneut hervorragend sind, gab es doch auch Bereiche, in den Verbesserungen möglich sind. Insgesamt, so Rio Alto, war nämlich die Produktivität der Abbauflotte im ersten Halbjahr 2012 niedriger als geplant. Das sei auf entweder die begrenzte Kapazität der Laugungsflächen oder der Abraumhalten zurückzuführen gewesen. Allerdings arbeitet das Unternehmen bereits daran beides zu erweitern. Schon in der zweiten Jahreshälfte 2012 soll so die Oxiderzproduktion auf 36.000 Tonnen pro Tag steigen.

Unserer Ansicht nach hat sich mit den jetzt veröffentlichten Daten gezeigt, dass das Management von Rio Alto Mining genau weiß, was es tut und zu tun hat. Dass der Erzgehalt erneut so deutlich über dem im Minenplan angenommenen Wert liegt, erhöht die Wirtschaftlichkeit des Projekts enorm – auch wenn nicht garantiert werden kann, dass sich das in diesem Ausmaß fortsetzt.

Da Rio Alto nun bereits nach sechs Monaten mehr als 114.000 der für das Gesamtjahr angestrebten 150.000 bis 160.000 Unzen Gold produziert hat und die Erhöhung des Abbaus auf 36.000 Tonnen pro Tag ja in die zweite Jahreshälfte fallen soll, erwarten wir, dass – unvorhergesehene Probleme ausgenommen – das Unternehmen schon mit der Produktion dieses Jahres an der Marke von 200.000 Unzen kratzen kann. Ein Ziel, dass das Management eigentlich erst für 2014 ausgegeben hatte.

Denn selbst wenn die Goldgehalte im dritten und vierten Quartal "nur" auf dem Niveau es Minenplans liegen sollten, wäre eine Produktion von 25.000 bis 30.000 Unzen je Quartal unserer Ansicht nach – grob überschlagen und konservativ betrachtet – wahrscheinlich. Damit käme Rio Alto dann auf rund 164.000 bis 174.000 Unzen Gold im Jahr 2012 und hätte die aktuelle Produktionsprognose von maximal 160.000 Unzen des gelben Metalls bereits übertroffen. Gut möglich, dass das Management von Rio Alto nun die eigene Produktionsprognose anheben wird.

Wir sind darüber hinaus sicher, dass sich über kurz oder lang auch wieder die Analystengemeinde – voraussichtlich positiv – zu den Produktionszahlen äußern wird, sodass wir uns vorstellen können, dass die Rio Alto-Aktie in den nächsten Tagen und Wochen wieder an Schwung gewinnt.
 

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