Kolumne von Ingrid Heinritzi

Fünf Gramm Lithium-Carbonat befinden sich in einem iPhone

Smart Phones, iPads und Elektroautos, alle brauchen Lithium. Rohstoff-Experte Chris Berry nennt die Profiteure unter den Produzenten und Explorern. Lithium wird aus Lithiumcarbonat hergestellt. Vorkommen sind zwar viele vorhanden, jedoch ist der Abbau sehr kostenintensiv. Hauptförderregion ist derzeit Südamerika. Doch es gibt zum Beispiel auch in Österreich Vorkommen, die in den kommenden Jahren erschlossen werden sollen. Denn der Bedarf an Lithium steigt aktuell stetig an.

Die auf dem Vormarsch befindlichen High-tech-Geräte benötigen zur Herstellung beziehungsweise für ihre Batterien Lithium. Haupttreiber für den Lithium-Bedarf sind daher die vor allem wieder aufladbaren Batterien. Lithium-Ionen-Batterien sind den herkömmlichen Nickel-Cadmium-Batterien gegenüber im Vorteil, denn sie besitzen keinen Memory-Effekt, haben jedoch eine hohe Energiedichte und zeichnen sich durch konstante Leistung aus. Dies könnte die Lithium-Ionen-Batterien zur bevorzugten Speichermöglichkeit für alternative Energien machen.

Der Lithium-Preis ist äußerst interessant, da er nicht nur von Angebot und Nachfrage abhängt, sondern sich auch danach bestimmt, was die Großen der Branche mit dem Preis vorhaben. Dies zeigte sich als FMC Lithium und Chemetall die Preise anhoben, vermutlich um die beabsichtigten Investitionen finanzieren zu können. Grad und Reinheit sind im übrigen die Faktoren, die für die Höhe des Preises verantwortlich sind. Experten gehen davon aus, dass der Bedarf an Lithium jährlich um etwa 8 Prozent steigen wird.

So ist beispielsweise China dazu übergegangen bei Mopeds und Motorrädern die Acid-Batterien zu verbieten, sodass die Hersteller dieser Zweiräder quasi gezwungen sind auf Lithium-Ionen-Batterien umzusteigen. Entscheidend für den Lithium-Markt ist natürlich auch, wie schnell sich Elektroautos in größerer Zahl etablieren werden. Denn im Vergleich zum iPhone, das rund 5 Gramm Lithium-Carbonat enthält, können sich in einem Elektroauto bis zu 30 Kilogramm befinden.

Nicht zuletzt wegen der Krise in den Euroländern wird aber noch das eine oder andere Jahr ins Land gehen, bevor Elektroautos den Markt in Europa erobern werden. Dabei haben jedoch auch die Öl- beziehungsweise Benzinpreise Einfluss auf die Verbreitung von Elektroautos, damit auch auf die Lithium-Preise.

Daneben könnten sich die Lithium-Ionen-Batterien als bevorzugte Speichermöglichkeit für alternative Energien erweisen. Man denke an Windparks und Solarzellen. Die Lithium-Ionen-Batterien können diese Energie in Zeiten der Haupterzeugung gut speichern.

Börsenexperte Chris Berry hat erst vor wenigen Tagen in einem Interview einen Überblick über die seiner Meinung nach interessantesten Gesellschaften gegeben. Nemaska Lithium besteche durch besonders kostengünstige Produktionsmöglichkeiten, ebenso Talison Lithium, die in Westaustralien aktiv sind. Näheres können Sie unter http://www.theenergyreport.com/pub/na/13755 nachlesen.

Interessant ist zudem der Zusammenhang von Lithium- und Graphit-Nachfrage. Denn was nur wenigen Branchenexperten bekannt ist: In den Akkus befindet sich je nach Bauart rund 11 mal mehr Graphit als Lithium. Daher sollten auch Graphit-Produzenten und kommende Produzenten profitieren. Zum Beispiel Standard Graphite (ISIN : CA8534501041) mit ausgezeichneten Projekten in der kanadischen Provinz Quebec gehört zu diesem Kreis.

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