Südafrika: Ratingagenturen sind besorgt

Der Bergbau in Südafrika kommt nicht zur Ruhe. Trotz anders lautender Äußerungen aus Regierungskreisen ist es nach wie vor nicht völlig ausgeschlossen, dass es zu einer Verstaatlichungswelle im Bergbausektor kommen könnte. In den politischen Kreisen des African National Congress (ANC), der Mehrheitspartei Südafrikas, ist das Thema heiß umstritten. Auf einer Konferenz hat sich die Mehrheit der Teilnehmer jüngst gegen jede Form der Verstaatlichung ausgesprochen. Vom Tisch ist das Thema damit jedoch noch nicht. Denn die einflussreiche Jugendgruppierung des ANCs ist unverändert für eine Verstaatlichung von Minen. Sie will das Thema im Dezember erneut aufbringen. Dann entscheidet der Parteitag des ANC über die künftige Politik.

Die drei großen Ratingagenturen (Fitch, Standard & Poor’s sowie Moody’s) sind über diese Entwicklung sehr besorgt. Man hatte gehofft, dass das Thema endgültig von der Tagesordnung verschwinden würde. Denn Investoren werden durch die anhaltenden Diskussionen immer stärker beunruhigt. Die Sorge, dass es in Südafrika zu einem Schwenk in der Bergbaupolitik kommen könnte, halten an. Das könnte auf Dauer Investoren davon abhalten, ihr Geld in dortige Projekte zu stecken.

Alle drei Ratingagenturen haben bei ihrem Kreditrating inzwischen einen negativen Ausblick eingefügt. Sollte es zu einer Abstufung kommen, würde das die Zinsen für Südafrika nach oben treiben. Das kann kaum im Interesse der südafrikanischen Politiker sein.