Kolumne von Ingrid Heinritzi

Edelmetalle mit Grund zur Hoffnung

Übernahmen zeigen, dass Goldminen derzeit extrem günstig sind. Kommen wie erwartet steigende Edelmetall-Preise hinzu, kann die Rally bei den Aktien der Produzenten beginnen. In den vergangenen Wochen kam es beim Goldpreis zu einem stetigen Auf und Ab. Die Marke von 1600 US-Dollar je Unze (31,1 Gramm) scheint dabei sozusagen ein Wendepunkt zu sein. Betrachtet man die letzten 6 Wochen, so ist der Goldpreis um rund 3 Prozent höher als er am tiefsten Punkt im Mai war. Die Skepsis der Anleger sollte sich nun voll und ganz im Goldpreis niedergeschlagen haben, sodass die Hoffnungen auf steigende Notierungen weiter aufkeimen können.

Und während der Goldpreis um 3 Prozent höher ist, ist der Preis der Goldminenaktien zwischenzeitlich sogar um rund 13 Prozent angestiegen! Die Minengesellschaften wurden im Zuge der Rezessionsängste und im Hinblick auf ein abgeschwächtes Wirtschaftswachstum über Gebühr in der Vergangenheit abgestraft. Doch die jüngsten Übernahmen, die hohe Aufschläge über den aktuellen Börsenkurs ergaben, zeigen, dass Goldminen zu günstig sind.

In den letzten Wochen fiel zudem der Ölpreis um rund 25 Prozent, was zudem ein Plus für die energieintensive Bergbauindustrie ist. Denn die Kosten gehen runter und die Gewinnmarge steigt an. Im Zuge dieser Entwicklungen werden sich die Übernahmen häufen. So hat jetzt aktuell die australische St. Barbara (ISIN: AU000000SBM8) der Allied Gold Mining (AU000000ALD4) ein (freundliches) Übernahmeangebot gemacht. Und Allied Gold ist ein Goldproduzent, der mit hohen Kosten produziert. Mitte Juni hatte Yamana Gold (CA98462Y1007) Extorre (CA30227B1094) ein Angebot gemacht. Nehmen nun die Übernahmen zu, so dürften auch die Investoren wieder zugänglicher für die Bergbaubranche werden. Um so mehr, da auch dem Goldpreis eine eher steigende Tendenz zugebilligt wird.

Silber hinkt derzeit dagegen etwas hinterher, besitzt jedoch starkes Potenzial. Nachdem Silber vor etwa einem Jahr rund 49 US-Dollar kostete, ist der Preis für Silber nun schon länger relativ konstant bei 26 bis 28 US-Dollar. Die Silberproduktion und das Recycling von Silber übersteigen momentan die Nachfrage. Wenn die Anleger aufgrund des Preises vermehrt in Silber investieren, dann könnte dieses "Zuviel" an Silber aufgefangen werden und so den Preis nach oben treiben. Letzten Freitag wurde wieder einmal bewiesen, wie stark der Preis des Metalls an den Nachrichten über die Probleme im Euroland und am Konjunkturverlauf hängt: Der Preis stieg an. Dies könnte auch unter den Silberminen Übernahmephantasie beflügeln. Great Panther Silver (CA39115V1013) zum Beispiel könnte durchaus zu einigen großen der Branche passen.

Platin könnte das Edelmetall der nächsten Wochen werden. Denn die Nachfrage bleibt relativ hoch. Doch von der Angebotsseite drohen Engpässe, denn in Südafrika gibt es bei den Produzenten Streiks, die sich eher ausweiten könnten als nachlassen. So ging auch die Platinproduktion im größten Herstellerland Südafrika seit Beginn des Jahres um gut 20 Prozent zurück. Auch fällt es den meisten Produzenten schwer bei dem jetzigen Preis noch mit Gewinn zu produzieren. Damit dürfte sich das Angebot nochmal verknappen und so dem Platinpreis in den nächsten Monaten zu einem weiteren Anstieg verhelfen.

Palladium sollte im Sog von Platin ebenfalls nach oben gehen. Die Schweizer Großbank Credit Suisse erwartet jedoch nur einen Anstieg bis 630 US-Dollar je Unze bis zum Sommer 2013 von aktuell rund 610 US-Dollar.
 

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