Kolumne von Björn Junker

Comeback nach Fukushima - Uran-Aktien rücken langsam wieder in den Fokus

Die Aktienkurse von Uranwerten steigen wieder, Unternehmen schnüren Finanzierungspakete und in China steht ein Milliarden-IPO in den Startlöchern. Die Nachrichten für die Uranbranche werden nach dem Katastrophenjahr 2011 wieder besser. Mehr als 15 Monate sind seit der Nuklearkatastrophe im japanischen Fukushima ins Land gegangen. Die Reihe von Katastrophen und Unfällen in dem japanischen Kernkraftwerk als Folge eines großen Erdbebens hat die Uranbranche in die Tiefe gerissen. Der Ausstieg Deutschlands aus dem Kernkraftzeitalter markiert einen Höhepunkt dieser Zeit nach der Fukushima-Katastrophe, in der nicht wenige das Ende der Atomenergieindustrie vorhergesagt haben.

Dass dies völlig übertrieben war und damit einher gehend auch die Kursstürze vieler Uranaktien, haben die Monate danach gezeigt. Ein exzellentes Beispiel dafür ist China. Das Land will die Zahl der Kernkraftwerke massiv ausbauen. 14 sind in Betrieb, fast die doppelte Zahl im Bau und zahlreiche in der Planung. Der Stopp für Nuklearprojekte in China ist längst aufgehoben und das boomende und energiehungrige Land ist zu den früheren Absichten zurück gekehrt, die Kernenergie massiv auszuweiten.

Nicht nur in China wird die Kernenergie und damit einher gehend auch die Branche der Uranförderer wieder mit wesentlich mehr Gelassenheit betrachtet. Das ist auch nötig, denn neue Technologien und Reaktoren erhöhen die Sicherheit. Es ist trotz des Kernenergie-Aus in Deutschland abzusehen, dass die Energieerzeugung durch Kernspaltung eine große Rolle für die Befriedigung des Energiebedarfs spielen wird – und zwar weltweit, mit nur wenigen Ausnahmen wie eben Deutschland.

Die neue Gelassenheit hat sich auch auf die Uranbranche positiv ausgewirkt. Ein Beispiel ist der Aktienkurs von Cameco (WKN: 882017), der sich an der NYSE vom Post-Fukushima-Tief bei 16,59 Dollar im November 2011 bis Februar 2012 auf 26,45 Dollar erholt hat, bevor die Sorgen um die Weltkonjunktur und damit auch die Energienachfrage den Wert wieder auf Anfang Juni erreichte 18,20 Dollar haben einbrechen lassen. In den vergangenen Tagen hat der Uran-Trendwert wieder Kurse um 21 Dollar verzeichnet. Vom Hoch bei 44,81 Dollar aus den Wochen vor der Fukushima-Katastrophe ist Cameco aber noch weit entfernt.

Doch nicht nur Camecos erholter Aktienkurs ist ein Hinweis darauf, dass die Uranbranche die Talsohle durchschreitet. Juniors aus dem Sektor bekommen für ihre Explorationsprojekte wieder Finanzierungen durch, wie das Beispiel der kanadischen Kivalliq Energy Corporation (WKN: A0Q53U) zeigt. Die Gesellschaft, die in der nordkanadischen Region Nunavut aktiv ist, hat Ende Mai ein 11,5 Millionen Dollar schweres Finanzierungspaket schnüren können.

Doch nicht nur solche Deals könnten die Uranbranche wieder in den Mittelpunkt rücken. In China dürfte mit dem geplanten IPO von China Nuclear Power in der nächsten Zeit ein milliardenschwerer Börsengang anstehen. Mit dem Emissionserlös will der größte chinesische Kernkraftwerksbetreiber seine Expansion finanzieren.
 

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