Kolumne von Björn Junker

Bei Kupfer zeigt sich ein Silberstreif am Horizont

Steigende Preise beim Kupfer schüren die Hoffnung auf eine Konjunkturerholung. Zinssenkungen, Infrastrukturinvestitionen und konjunkturstimulierende Maßnahmen von Notenbanken und Regierungen könnten diese Aussichten unterstreichen und für steigende Kupferkurse sorgen. Am Kupfermarkt regiert derzeit ein wenig die Hoffnung. Nachdem die vergangenen Wochen von Sorgen um den Verlauf der Weltkonjunktur geprägt waren, zeigt sich seit Monatsbeginn ein Lichtstreif am Horizont. Der Kurs des Kupfers steigt und könnte sich in der kommenden Zeit noch weiter nach oben bewegen. Dies fußt auf verschiedenen Faktoren.

Ein ganz wesentlicher Punkt ist dabei die Erwartung an den Märkten, dass sich die Nachfrage nach Kupfer im Jahresverlauf erholen wird. Zuletzt hat unter anderem der Schweizer Rohstoffriese Xstrata (WKN: 552834) diese Einschätzung vertreten. Drei der vier BRIC-Staaten, Brasilien, China und Indien, werden nach Meinung vieler Marktteilnehmer dabei eine entscheidende Rolle spielen. Von hier wird eine starke Nachfrage nach Kupfer erwartet. Das Industriemetall spielt unter anderem bei Infrastrukturprojekten eine wichtige Rolle – und genau da passiert in den genannten Staaten einiges.

Letzten Zahlen zufolge kommt zum Beispiel aus China ein starkes Nachfrageplus. Einen deutlichen Zuwachs hat es vor allem im vergangenen Monat gegeben, verraten Daten der Metallbörse in Shanghai. Der Verlauf unterstützt Spekulationen, dass chinesische Unternehmen ihre niedrigen Kupfer-Lagerbestände wieder auffüllen. Das kann man als Vorbote eines wieder besseren Konjunkturverlaufs ansehen, der sich über den Frühindikator Kupfernachfrage ankündigt.

Diese Einschätzung passt auch zu anderen Ereignissen und Nachrichten, die jüngst zu sehen waren. So hat zum Beispiel die chinesische Notenbank den Leitzins um 25 Basispunkte gesenkt. Es ist die erste Zinssenkung seit dem Jahr 2008 und damit wohl der Beginn eines Trends. Am Markt geht man jedenfalls davon aus, dass die Chinesen weitere Zinssenkungen folgen lassen, mit denen man die Konjunktur wieder auf Trab bringen will. Die Wachstumsrate in dem Land war zuletzt im Zuge der Finanzprobleme in Europa zu stark gefallen, die Schmerzgrenze der Asiaten nach unten liegt bei 7 Prozent – darunter drohen soziale Probleme. Die Zinssenkungen dürften nicht die einzige Maßnahme sein, mit der China seine Wachstumsraten wieder in die Höhe treiben will. Man wird weiter stark in den Ausbau der Infrastruktur investieren und die Binnennachfrage anzukurbeln versuchen.

In Brasilien, wo mit der Fußball-WM im Jahr 2014 und den Olympischen Spielen 2016 zwei sportliche Großereignisse anstehen, sowie in Indien ist die Situation nicht anders. Auch hier fließt viel Geld in den Ausbau von Infrastruktur aller Art. Einer der wichtigsten Rohstoffe dabei: Kupfer. Der Kursanstieg, den der Kupfer-Future und der Sportpreis in den vergangenen Tagen verzeichnet hat, könnte daher nur der Auftakt zu einer deutlicheren Aufwärtsbewegung für den Metallpreis sein.
 

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