Kupfer: Peru will seinen Platz verteidigen

Vor einem Jahr kostete eine Tonne Kupfer mehr als 9.100 Dollar. Inzwischen werden Preise um die 7.500 Dollar bezahlt. Für Kupferproduzenten und Förderländer sind dies einschneidende Zahlen. Doch allgemein wird damit gerechnet, dass der Trend wieder nach oben geht. So ermutigt Peru Interessenten, die Kupferförderung in dem südamerikanischen Land zu intensivieren. Bergbauminister Jorge Merino will die Position des Landes auf dem Kupfermarkt verteidigen. Derzeit ist Peru der zweitwichtigste Kupferproduzent der Welt. Nur in Chile wird noch mehr des roten Metalls hergestellt. 2011 wurden 1,24 Millionen Tonnen Kupfer in Peru gefördert. Bis 2015 will der Politiker die Förderung auf 2,15 Millionen Tonnen ausdehnen.

Allerdings gibt es eine Reihe von Problemen, die Peru bis dahin lösen muss. So gibt es in vielen Regionen Widerstand gegen die Kupferförderung. Vor allem Newmont Mining muss dies in diesen Tagen erfahren. Der Konzern will 4,8 Milliarden Dollar in das Conga-Projekt investieren. Anhaltende Proteste der lokalen Bevölkerung haben das Projekt jedoch vorübergehend gestoppt. In der Region von Cajamarca, in der auch das Conga-Projekt liegt, sollen insgesamt 12 Milliarden Dollar in Bergbauprojekte investiert werden. Für das Land ist dies eine enorme Summe. Daher ist die Politik daran interessiert, die Projekte durchzuziehen. Landesweit gibt es jedoch über 200 Proteste, die sich gegen Bergbauvorhaben richten. Hier hat die Politik noch einiges an Überzeugungsarbeit zu leisten.

Doch es sind nicht nur politische Aspekte, die die ambitionierten Pläne von Jorge Merino gefährden. Peru muss auch bei der Infrastruktur aufrüsten. Vor allem die Energieversorgung ist ein Knackpunkt. Noch gibt es nicht genug Strom, um die künftigen Bergbaupläne auch in die Realität umzusetzen. Daran will die Regierung arbeiten. Es wird geschätzt, dass dafür jährlich 540 Megawatt Energie zusätzlich benötigt werden. In den kommenden Monaten sollen Konzessionen vergeben werden, die die Erzeugung von Strom aus Wasserkraft ermöglichen. Zwischen 2017 und 2021 sollen so 2.000 Megawatt hergestellt werden. Interessenten für die Konzessionen gibt es unter anderem aus Skandinavien, Japan, China und Brasilien. Das Wachstum der Bergbaubranche wäre dadurch in dieser Hinsicht gesichert.