China und die Tiefsee-Pläne
Frühestens 2030 kann China den Bergbau in der Tiefsee wirtschaftlich starten. Dies melden chinesische Medien. Sie berufen sich dabei auf Mitarbeiter der staatlichen Ozeanverwaltung. Dort glaubt man, dass in den kommenden 20 Jahren die Technologie soweit verfeinert sein wird, dass dann ein wirtschaftlicher Abbau in mehreren tausend Metern Tiefe möglich sein wird. Noch kämpfen Forscher mit dem großen Druck des Wassers sowie mit der raschen Korrosion der Maschinen.
Bisher hat China mehr als 80.000 Quadratkilometer in der Tiefsee exploriert. Der Fokus liegt auf dem Pazifischen und dem Indischen Ozean. Dort liegen in tiefen Regionen Steinknollen, die die Größe von Kartoffeln haben und die wichtige Rohstoffe enthalten. Dazu zählen Kupfer, Nickel, Mangan und Kobalt. Je nach Statistik werden 500 Millionen bis 13,5 Milliarden Tonnen dieser Knollen auf dem Meeresboden vermutet.
Ob China aber überhaupt die wirtschaftliche Förderung dieser Gesteinsbrocken aufnehmen wird, ist unklar. Denn es gibt im Land kritische Stimmen, die vor einer Zerstörung des Ozeans warnen. Man habe zu wenig Erfahrung mit den Gegebenheiten in tiefen Meeresregionen. Ein Abbau könnte die Umwelt in der Tiefe nachhaltig zerstören. So gibt es in China offenbar Vorbereitungen, entsprechende Schutzgesetze zu erlassen. Aus Behördenkreisen wird dies gegenüber Medien indirekt bestätigt, genaue Angaben werden jedoch nicht gemacht. Somit ist unklar, ob China überhaupt einmal die Tiefen des Meeres wirtschaftlich ausbeuten wird. Die Vorbereitungen laufen, ob sie am Ende wirtschaftlich genutzt werden, ist noch unsicher.