Kolumne von Björn Junker

Enttäuschendes erstes Quartal - Goldcorp prüft, ob sich die Produktionsprognose von 2,6 Mio. Unzen Gold halten lässt

Einer der größten Goldproduzent weltweit, die kanadische Goldcorp (WKN 890493), warnt vor möglichen Veränderungen an seiner Produktions- und Kostenprognose für 2012. Das Hauptprojekt des Unternehmens, die Red Lake-Mine in Ontario, hat einen schwachen Start in das laufende Jahr hingelegt.

Wie das Unternehmen bekannt gab, erzielte man in den ersten drei Monaten des Jahres einen Goldausstoß von nur 524.700 Unzen. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres hatte der Konzern noch 637.600 Unzen des gelben Metalls produziert. Besonders enttäuschend lief die Produktion auf der Red Lake-Mine, wo der Ausstoß im Jahresvergleich um 70.000 Unzen zurückging.

Goldcorp erklärte, der Fortschritt auf Red Lake sei durch widrige Bodenbedingungen in der High Grade Zone sowie durch niedriger als erwartete Goldgehalte in anderen Bereichen der Mine beeinträchtigt worden. Goldcorps CEO sprach in diesem Zusammenhang von einer "verpassten Chance", da man auf den restlichen Minen gute Produktionsergebnisse erzielt habe und auch die Verkaufspreise habe steigern können.

Das schwache Ergebnis von Red Lake wird es Goldcorp erschweren, die Gesamtjahresprognose von 2,6 Mio. Unzen Gold zu erreichen. Jeannes erklärte aber, dass es keine strukturellen Probleme auf der Mine gebe, die langfristige Auswirkungen haben würden. Dennoch prüfe man, ob der Produktionsausfall im Jahresverlauf ausgeglichen und so die Prognose doch noch erreicht werden könnte. Weitere Informationen dazu soll es noch im laufenden Quartal geben. Bislang laufe das zweite Quartal auf Red Lake gut, so Jeannes.

Wesentlich besser sehen die Produktionsergebnisse der gewaltigen Penasquito-Mine in Mexiko aus, wo die Produktion nach der Fertigstellung eines neuen Mahlsystems im ersten Quartal steigt. Penasquito soll dieses Jahr 425.000 Unzen Gold produzieren – was den Prognosen entspricht –, nachdem der Ausstoß in den ersten drei Monaten 2012 bei 68.600 Unzen lag.

Insgesamt verfehlte Goldcorp die Erwartungen an das erste Quartal, was für den Konzern eher untypisch ist. Der bereinigte Nettogewinn betrug 404 Mio. USD oder 0,50 USD je Aktie, während die Konsensschätzung der Analysten bei 0,54 USD pro Aktie lag. Im ersten Quartal 2011 hatte Goldcorp 0,49 USD pro Aktie verdient.

Die Cashkosten beliefen sich auf 251 USD pro Unze und lagen damit am unteren Ende der Prognosespanne. Rechnet man aber die Beiproduktion anderer Metalle heraus, belaufen sich die Cashkosten auf 648 USD je Unze, was deutlich über der vom Unternehmen ausgegebenen Spanne von 550 bis 600 USD liegt.

Trotz des enttäuschenden ersten Quartals lägen aber die aggressiven Wachstumspläne im Plan, so Goldcorp. Das Pueblo Viejo-Projekt des Unternehmens in der Dominikanischen Republik, an dem man 50% hält, soll Mitte des Jahres die Produktion aufnehmen, gefolgt von Cerro Negro im zweiten Halbjahr 2013 und den Projekten Éléonore und Cochenour 2014. Hier habe man gute Fortschritte erzielt, führte Jeannes weiter aus.
 

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