Kolumne von Björn Junker

Kurs rutscht weiter ab - Bedenken um steigenden Kosten auf Ivanhoe Mines' Mega-Mine Oyu Tolgoi

Die Aktie der kanadischen Ivanhoe Mines (WKN 901508) gab am gestrigen Montag um weitere 2% nach. Damit belaufen sich die Verluste der letzten Handelswoche auf rund 15%. Auslöser für diesen Kursrutsch sind anhaltende Sorgen um das Oyu Tolgoi-Projekt des Unternehmens – eine der größten Kupfer- und Goldminen der Welt.

Die Anleger reagierten auch auf eine Herabstufing der Ivanhoe-Aktie durch die Analysten der kanadischen Bank BMO, in der die Experten sich auf steigende Entwicklungskosten für die Mine in der Mongolei beriefen. Der Entwicklungs- und Betriebsplan für Oyu Tolgoi enthalte Prognosen für höhere Abbau- und Verarbeitungskosten, eine Verzögerung bei der Untertageentwicklung und niedrigere geschätzte Erzgehalte, so BMO. Die Analysten senkten ihr Rating deshalb von "kaufen" auf "halten" und reduzierten ihre Schätzung für den Nettokapitalwert von 24,78 auf 18,17 Dollar je Aktie.

Ivanhoe hat bereits mehr als 5 Mrd. Dollar für das mongolische Projekt ausgegeben, an dem man einen Anteil von 66% hält, und die gigantische Mine, die im kommenden Jahr in Produktion gehen soll, verschlingt quasi die gesamten liquiden Mittel des Unternehmens.

Um weiteres Kapital für das Projekt zu erhalten, das bereits zu 73% errichtet ist, verkaufte Ivanhoe vergangene Woche eine Mehrheitsbeteiligung an einer Kohletochter in der Mongolei an ein chinesisches Konsortium. Das Unternehmen hat zudem seinen Anteil von 59% an Ivanhoe Australia zum Verkauf gestellt. Dort verfügt man über eine Reihe von Kupfer- und Goldprojekten in verschiedenen Stadien der Entwicklung.

Die Ivanhoe-Aktie hat sich 2012 bereits um mehr als 25% verbilligt. Im Februar 2011 hatte das Papier noch ein Hoch bei 28 Dollar erreicht. Mit den gestrigen Verlusten fiel der Unternehmenswert unter die Marke von 10 Mrd. Dollar. Im August hatte Ivanhoe-Chef Robert Friedland noch erklärt, Ivanhoe sollte eigentlich 30 Mrd. Dollar Wert sein.

Erst im Januar hatte der drittgrößte Minenkonzern Rio Tinto die Kontrolle über Ivanhoe Mines übernommen, nachdem das Unternehmen eine Maßnahme, die diesen Schritt verhindern sollte, wieder ausgesetzt hatte. Darauf hin zahlte Rio Tinto, das schon 49% an Ivanhoe hielt, 20 Dollar pro Aktie für zusätzliche 2%, um so die Mehrheit zu übernehmen.

Oyu Tolgoi, ein Projekt, das Ivanhoe seit acht Jahren entwickelt, ist eines der größten Bergbauprojekte weltweit und soll die Mongolei zur am schnellsten wachsenden Wirtschaft der Welt machen – mit einem BIP-Wachstum von 35%. Die Mine soll mehr als 1,2 Mrd. Pfund Kupfer und 650.000 Unzen Gold pro Jahr produzieren.
 

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